Um den Personalmangel im Gesundheitssystem zu decken, braucht es Fachkräfte aus dem Ausland. Der Österreichische Integrationsfonds hat nun weitere Unterstützungsangebote präsentiert.
Bereits vor wenigen Wochen kündigte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) an, ausländische Fachkräfte finanziell zu unterstützen, um dem Fachkräftemangel im Gesundheitssystem entgegenzuwirken. Nun wurden weitere Angebote – im Beisein der ressortzuständige Ministerin Susanne Raab (ÖVP) – präsentiert. So sollen ausländische Fachkräfte in Verfahren zur Anerkennung von Qualifikationen, aber auch mit Deutschkursen unterstützt werden. Für Pflegefachkräfte gibt es in sechs Bundesländern spezifische Sprachkurse, der ÖIF übernimmt die Finanzierung. Bei Bedarf sollen auch die Studienbeiträge sowie die Kosten für die Ausstellung von Anerkennungsbescheiden, Bewertungen und Übersetzungskosten für Dokumente und Zeugnisse übernommen werden. Diplomierte Pflegekräfte aus dem Ausland, die über Anwerbeprogramme nach Österreich kommen und bereits im Herkunftsland erste Deutschkenntnisse erworben haben, starten in der Regel direkt nach ihrer Ankunft zunächst als Pflegefachassistent:innen. Über das ÖIF-Integrationsservice können sie parallel die notwendigen Deutschkurse und Prüfungen machen, damit sie in weiterer Folge als Diplompfleger:innen eingesetzt werden können, wofür es das Sprachniveau B2 braucht. Auch einen kostenlosen Online-Fachsprachenkurs „Deutsch lernen für die Pflege“ gibt es.
Die angeworbenen Personen kommen mittels Rot-Weiß-Rot-Karte ins Land – im Jahr 2023 wurden mehr als 8.000 davon erteilt, davon rund 600 im Gesundheits- und Sozialwesen. Ministerin Raab erwartet heuer bis zu 10.000 Beratungskontakte. „Österreich hat ein Interesse, qualifizierte Zuwanderung möglich zu machen“, unterstrich die Ministerin. „Wir müssen bei jenen ansetzen, wo wir wissen, dass sie in unserem Land bleiben werden.“ Auch Julian Hadschieff, Gründer und Eigentümer der Humanocare Unternehmensgruppe, sprach von einem extrem wichtigen Projekt, das den Fachkräften helfe, sich in der österreichischen Gesellschaft rasch wohlzufühlen und zu integrieren. (kagr/APA)