Auch wenn es niemand mehr hören kann: COVID-19 ist immer noch da. Und Expert:innen sind sicher: Aktuell befindet sich Österreich in einer neuen Welle.
So manches Fieber mit Erkältungssymptomen kann eine SARS-CoV-2-Infektion sein. Meist geht sie glimpflich aus, aber nicht immer. Die gemeldeten stationären Aufnahmen im SARI-Dashboard der vergangenen Wochen zeigen, dass – jahreszeitbedingt – zunehmend mehr Menschen aufgrund von COVID-19 im Spital behandelt werden müssen. Das SARI-Dashboard, in dem die stationären Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit Schweren Akuten Respiratorischen Infektionen (SARI) dargestellt sind, zeigt seit mehreren Wochen einen kontinuierlichen Anstieg der COVID-19-bedingten Aufnahmen. Einen ähnlichen Trend sieht man im Abwassermonitoring, auch wenn dieser in einigen Bundesländern momentan stagniert. „Es ist anzunehmen, dass sich der Anstieg fortsetzen wird, sobald es noch kälter wird und Firmenweihnachtsfeiern und ähnliche Veranstaltungen die Verbreitung des Virus weiter begünstigen“, warnt deshalb Michael Meilinger, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf. Die Virologin Monika Redlberger-Fritz (Meduni Wien) ortet in mehreren Zeitungsinterviews sogar eine neue Welle.
Wie gefährlich COVID-19 immer noch ist, zeigen Daten der Statistik Austria. Auch 2022, im dritten Jahr der COVID-19-Pandemie, starben insgesamt nach wie vor mehr Menschen in Österreich als vor Corona. Knapp sieben Prozent, das sind exakt 6.316 Personen, sind 2022 an COVID-19 verstorben. Die Infektionserkrankung war somit die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Gestorben sind vor allem Menschen in höherem Alter, Männer etwas häufiger als Frauen. „Das Risiko für einen schweren Verlauf kann man durch einen aufrechten Impfschutz sehr gut minimieren – auch bei vorerkrankten Personen“, betont Pneumologe Meilinger. Es sei gerade für Risikogruppen wie Menschen über 60 oder Personen mit chronischen Erkrankungen wichtig, sich jetzt boostern zu lassen, um so das Risiko eines schweren Verlaufs in diesem Winter zu reduzieren. (red)