Neue Debatte um Honorierung von Wahlärzten

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Angesichts der steigenden Zahl an nicht besetzten Kassenarzt-Stellen fordern die NEOS, dass die Krankenkassen die Wahlarztkosten übernehmen, wenn es im Heimatbezirk der Patienten keine Vertragsärzte gibt. Die Grünen lehnen das ab.

„Wenn es die Kassen nicht schaffen, die Versorgung der Patienten im niedergelassenen Bereich zu garantieren, müssen sie auch die Konsequenzen davon übernehmen“, sagte NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Schuld an dieser „untragbaren Situation“ sind nach Ansicht Loackers die Kassen selbst, „die die Vertragsbedingungen für Kassenärzte weiter restriktiv und unattraktiv halten, und dadurch ihrer Versorgungsaufgabe im niedergelassenen Bereich nicht nachkommen.“ Die Grünen lehnen den NEOS-Vorschlag ab. Das würde eine Zerschlagung und Privatisierung des Gesundheitssystems zur Folge haben, sagte Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner. Ziel müsse es sein, mehr Mediziner und nicht-ärztliche Gesundheitsberufe in Kassenverträge zu bringen.

Dazu müssten diese nachhaltig attraktiviert werden, betonte Schallmeiner. Er verwies auf die im Regierungsprogramm festgehaltene Aufwertung der Primärversorgungseinheiten, die geplanten Community Nurses, eine Facharztoffensive und die Aufwertung der nichtärztlichen Gesundheitsberufe. Die von Türkis-Blau umgesetzte Kassenreform verringere das Problem der steigenden Zahl an nicht besetzten Ärzte-Kassenstellen jedenfalls nicht, betonte der Grüne Gesundheitssprecher. Angesichts von 28 unbesetzten Kassenstellen für Allgemeinmediziner allein in Oberösterreich forderte FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner von Krankenkasse und Ärztekammer, einen Masterplan vorzulegen. Er plädierte für bessere Rahmenbedingungen für Ärzte und höhere Honorare sowie auch für die ärztlichen Hausapotheken. (APA/red)