Die European Society of Cardiology (ESC) legt zum Weltherztag am Mittwoch, den 29. September, neue Guidelines vor. Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin bleiben Top-Risikofaktoren.
Aus Anlass des Weltherztags am 29. September präsentierte die Österreichische Kardiologische Gesellschaft (ÖKG) wesentliche Elemente der neuen Guidelines der European Society of Cardiology (ESC). Diese werden turnusmäßig alle fünf Jahre aktualisiert. „Gleich vorweg: Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Cholesterin und psychosoziale Aspekte sind durch die neuen Guidelines nicht plötzlich als Top-Risikofaktoren unmodern geworden. Wirklich neu ist aber die Aufforderung an uns KardiologInnen, genauso wie an die PatientInnen, künftig unter dem Titel des so genannten ‚shared decision makings‘ beim Thema Herzprävention gemeinsam, abgestimmt und stufenweise vorzugehen. Therapieentscheidungen sollen gemeinsam getroffen werden, damit individuelle Präventionsziele besser und nachhaltiger erreicht werden können“, erklärten Christian Hengstenberg, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie am Universitätsklinikum AKH Wien/ MedUni Wien und ÖKG-Past President Peter Siostrzonek (Ordensklinikum Linz) unisono in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Herzverbands Helmut Schulter.
Mit „shared decision making“ durch Fachärzte und Patienten erhoffe man sich, die individuellen Präventionsziele besser und vor allem dauerhaft zu erreichen. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind nach vor der Killer Nummer 1, häufiger als Krebserkrankungen. „Gemeinsam mit den PatientInnen lässt sich das Risiko besser managen“, sagte Hengstenberg. „Bluthochdruck betrifft laut Schätzungen bis zu 50 Prozent aller Erwachsenen in Österreich und geht oft mit anderen Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen einher. Leider bleibt die Erkrankung oft lange unbemerkt – bis zum Schlaganfall, dem Herzinfarkt oder dem Lungenödem. Man muss leider feststellen, dass Blutdruck-Awareness und Blutdruck-Kontrolle in Österreich nicht zufriedenstellend sind, es besteht dringender Handlungsbedarf. Dabei wissen wir, dass mit sinkendem Blutdruck auch das kardiovaskuläre Risiko sinkt – und die gängigen Medikamente gegen Bluthochdruck gut wirken“, stellte Siostrzonek klar. (red)
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