Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit stehen im Fokus einer neuen Leitlinie und Patientenbroschüre. Sie informiert über Risikofaktoren und zeigt Präventionsmöglichkeiten auf.
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in unseren Breiten“, betonte Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres anlässlich der Präsentation der neuen Leitlinie „Koronare Herzkrankheit, Hypertonie und periphere Verschlusskrankheit“ der Initiative „Arznei & Vernunft“ am Dienstag in Wien. Die Leitlinie gibt Orientierung für die Ärzte- und Apothekerschaft hinsichtlich der Erkrankung selbst, ihrer Diagnose sowie des Letztstands der Behandlungsoptionen. „Es ist erschreckend, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor so viele Todesfälle in Österreich und der Welt verursachen. Die konstant hohe Mortalität hat eine Aktualisierung der Leitlinie zu diesem Thema dringend notwendig gemacht“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Ernst Singer, Leiter der ExpertInnengruppe Arznei & Vernunft.
389 Millionen Euro haben österreichische Sozialversicherungen im Vorjahr für die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen ausgegeben. Daher sei es wichtig, dass es einen Schulterschluss zwischen den verschiedenen Gesundheitsakteuren wie Sozialversicherungen, Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie gibt, betonte Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. Es brauche ein „Umdenken von der Reparatur zur Prävention“, dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen aber auch die Motivation zur Eigenverantwortung, einen gesünderen Lebensstil zu pflegen.
Nach der Prävention ist Früherkennung der nächste wichtige Schritt. Aus Sicht der Apotheken ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen, sehr gut zuzuhören und gezielt nachzufragen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. „Es ist kaum bekannt, dass Apotheken zu den größten Zuweisern zu Ärzten gehören, weil wir in vielen Bereichen die erste Anlaufstelle für diese Fragen sind“, erläuterte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer. „Aus diesem Grund ist diese Patientenbroschüre und diese Leitlinie für chronische Erkrankungen sehr wichtig für uns und fließt 1:1 in die Fortbildung der österreichischen Apotheker ein.“ (red)
Service: Die überarbeitete Leitlinie ist mit der neuen Patientenbroschüre online auf www.arzneiundvernunft.at abrufbar. Die Patientenbroschüre kann zusätzlich als gedrucktes Exemplar bestellt werden. Mehr Informationen dazu hier: http://arzneiundvernunft.at/DE/Patienteninfo/Patienten_info.aspx