Neue Strategie gegen Spitalskeime

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Eine Forscherin der Universität Graz hat es mit einer neuen Methode geschafft, „super-resistente Bakterien“ erfolgreich zu vernichten.

Krankenhauskeime und andere multiresistente Erreger stellen Gesundheitseinrichtungen immer wieder vor große Herausforderungen. Laut der Semmelweis-Gesellschaft sterben in Österreich jährlich bis zu 5.000 Patient:innen an einer bakteriellen Infektion durch einen Krankenhauskeim. Die Universität Graz hat nun laut eigenen Angaben einen Weg zur Beherrschung von Krankenhauskeimen gefunden: Mittels Peptiden, winzigen Eiweißmolekülen, können Zellmembrane der Erreger beschädigt und die Erreger abgetötet werden. Genauer gesagt durch die Peptide OP-145 und SAAP-148, wie Forscherin Nermina Malanovic in ihren Untersuchungen herausfand.

Ihr Paper wurde damit zum Titel-Thema in der Juli-Ausgabe des Journals „Antibiotics“. „Vor allem multiresistente Keime haben oft komplexe Bakterienhüllen, was die Behandlung so schwierig macht“, erläutert die Molekularbiologin Malanovic, die beobachtete, welche Wirkung die Membranschädigung durch die Peptide hatte: „Die Zelle wird dann nicht direkt durch die Peptide getötet, sondern kann der Flut der fremden Stoffe wie Wasser oder Mineralien nicht standhalten.“ Die Krankheitserreger werden dabei so schnell vernichtet, dass sich keine Resistenzen bilden können, auch „Pilze, lipidhaltige Viren wie das Coronavirus und sogar Krebszellen“ können durch die Peptide abgetötet werden. Peptide seien außerdem entzündungshemmend und könnten dort eingesetzt werden, wo Krankheitserreger das Immunsystem beeinträchtigen.

Der großflächige Einsatz scheitere bisher an den Kosten, die derzeit sehr hoch seien. 100 Milligramm an Peptiden kämen auf rund 2.000 Euro. Und nur spezielle Labors können diese Stoffe herstellen. „Jedes Peptid ist dabei besonders zu behandeln“, erklärt Malanovic. Sie möchte sich daher in ihrer Arbeit auf ein strategisches Design der Wirkmoleküle konzentrieren, um die Herstellung der Peptide zu optimieren. Zwei Stoffe hat sie bereits selbst entwickelt und zusammen mit der Universität Graz zum Patent angemeldet –ein „erster Schritt hin zum Sieg gegen super-resistente Bakterien“. (kagr/APA)

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