Eine Analyse des Forschungsinstituts FAS Research liefert einen Befund, wo es aktuell im Gesundheitssystem krankt und welche Erfolgsfaktoren es für die Zukunft braucht.
Namhafte Gesundheitsexpert:innen haben einen neuen Anlauf genommen, um das scheinbar Unmögliche möglich zu machen: In einer neuen Studie, erstellt vom Forschungsinstituts FAS Research, wurden die Schwächen im heimischen Gesundheitswesen einmal mehr analysiert und darauf aufbauend zwölf Erfolgsfaktoren definiert, wie das System zukunftsfit gemacht werden könnte. Die Inputs dazu kamen von einer breit aufgesetzten Expert:innengruppe, bestehend aus Vertreter:innen von insgesamt 50 Stakeholdern aus Politik, Medizin, Wissenschaft, Leistungserbringer:innen sowie Patient:innen.
Die Kernpunkte: Das Gesundheitssystem der Zukunft müsse sich an den Phasen des Lebens- und Krankheitszyklus der Menschen orientieren. „Die Patient- und Patientinnenreise muss im Fokus sein“, formuliert es Harald Katzmair, Studienautor und Direktor von FAS Research. Rundherum brauche es Daten und Vernetzung sowie vor allem auch die Messung der Ergebnisse – mit dem Ziel, die finanziellen Mittel besser einzusetzen. „Vernetzung und Vertrauen“, „Prävention und Gesundheitskompetenz“ und „KI und Gesundheitsreise“ sehen die einbezogenen Fachleute hierzulande am schlechtesten ausgeprägt. Genau diese Bereiche seien für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Systems aber essenziell. Nach Einschätzung von Michael Heinisch, Geschäftsführer des Krankenhausträgers der Vinzenz Gruppe, hapert es vor allem bei der Bildung in Sachen Gesundheitskompetenz. Ein jährlicher PISA-Test für Schüler:innen wäre ein konkreter Vorschlag der Expert:innenrunde. Denn: „Gebildete Menschen suchen auch nach Prävention“, erklärt Heinisch. Damit würde sich ein Kreis schließen. Zumal Österreich punkto Vorsorge nach wie vor hinterherhinkt. Erich Kruschitz, CEO von Mavie Next: „Bei insgesamt 50 Milliarden Euro, die ins Gesundheitssystem fließen, gehen zwei bis drei Prozent in Prävention.“ Der Löwenanteil werde für Reparaturmedizin ausgegeben. Einhellige Forderung: Es brauche endlich einen Paradigmenwechsel. Ein Vehikel dafür könne die Erarbeitung eines nationalen Gesundheitsplans sein. Denn: „Mehr Geld allein wird nicht reichen“, resümiert Studienautor Katzmair. (ehs)