In Wien ist ein neues Kompetenzzentrum für Tracheostomie im Kinder-PVE Donauinsel entstanden. Ein multiprofessionelles Team soll Kinder optimal versorgen.
In der Kinder-Primärversorgungseinheit Donauinsel in Wien hat vor Kurzem eine neue Tracheostomie-Ambulanz eröffnet – ein Projekt der Landeszielsteuerung Wien. Ein Team aus mehreren Spezialist:innen, Kinderärzt:innen, einer Kinder-HNO-Ärztin und Pflege-Fachkräften kann dort derzeit zwischen 40 und 50 Familien betreuen. Durch die Finanzierung des Wiener Gesundheitsfonds konnten eine Logopädin, eine Wundmanagerin und eine Diätologin ins Team geholt werden – auch die Einbeziehung eines Sozialarbeiters ist bereits in Planung. „Große multiprofessionelle Teams bieten die bestmögliche Versorgung der Kinder an einem Standort an, ohne dass die Eltern zwischen Einrichtungen hin und her geschickt werden müssen und erleichtert nicht zuletzt auch ihnen den Umgang mit diesen Herausforderungen in einer ohnehin schon anspruchsvollen Zeit für sie. Was wir hier vor Ort sehen, ist die Zukunft der Gesundheitsversorgung und ich freue mich außerordentlich, dass wir mit den Strukturmitteln des Wiener Gesundheitsfonds einen Beitrag leisten konnten“, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einem Besuch in der neuen Ambulanz, die unter anderem auch andere Spitalsambulanzen entlasten soll.
Die Patient:innen sollen außerdem insofern vom neuen Kompetenzzentrum profitieren, indem die Spitalsaufenthalte reduziert werden, es keine Wartezeiten mehr gäbe und die Verordnung und Bewilligung von Heilbehelfen und Hilfsmitteln deutlich vereinfacht werde. „Wir können hier auch alle Sub-Spezialitäten – wie Kardiologie oder Kinderchirurgie – die dafür gebraucht werden, anbieten, um die bestmögliche Versorgung der Kinder an einem Ort möglich zu machen. Das bedeutet, dass diese Kinder erstmals überhaupt eine so umfassende Versorgung haben. Für die Familien bedeutet das, dass sie eine Anlaufstelle haben, wo sie jederzeit hingehen können und jederzeit einen Termin bekommen und sofort drankommen. Wir finden es schön, dass wir so ein großes Team sind und so wunderbar zusammenarbeiten“, erklärt Jasmin Voitl, Fachärztin für Kinder und Jugendheilkunde im Kinder-PVE Donauinsel.
Die niedergelassene Versorgung tracheotomierter Kinder war bisher nicht optimal, heißt es in einer Aussendung. Neben den Herausforderungen des Tracheostomas selbst, haben die Betroffenen derzeit Probleme bei Standard-Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen eine entsprechende Betreuung zu erhalten. Es gibt zwar Betreuungshilfen seitens des MOMO Kinderpalliativzentrums und der Mobilen Kinderkrankenpflege MOKI, aber alle Fälle, die diese Kapazitäten übersteigen – in der Regel auch jeder Infekt – werden automatisch an die Spitäler verwiesen. Dazu kommt, dass nicht jede Spitalsambulanz auf die Versorgung diese Kinder ausgelegt ist, da hier multidisziplinäre Teams mit spezieller Expertise nötig sind. In Zukunft sollen all jene Patient:innen, die seit Jahren zu Hause versorgt werden, an die neue Tracheostomie-Ambulanz angebunden und neu tracheotomierte Kinder werden direkt vom Spital an die Ambulanz zugewiesen. (kagr)