Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gab grünes Licht für ein Omikron-Vakzin gegen die Subvarianten BA.4 und BA.5. Zeitgleich taucht eine neue Mutation auf.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat zu Wochenbeginn grünes Licht für einen Corona-Impfstoff gegeben, der auch gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 wirkt. Die in Amsterdam ansässige EMA erklärte, die Zulassung dieses Impfstoffs von Biontech/Pfizer erweitere noch einmal das Impf-Arsenal, um sich mit Blick auf den nahenden Herbst und Winter vor Covid-19 schützen zu können. Am 1. September hatte die EU die ersten auf die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe zugelassen. Die beiden betreffenden Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna zielen auf die Omikron-Subvariante BA.1 ab.
Für Österreich bedeutet das, dass nach der Zulassung durch die europäische Kommission das Nationale Impfgremium (NIG) bald seine Empfehlungen aussprechen wird. Diese sollen bereits in den kommenden Tagen vorliegen. Mit einer ersten Lieferung dieses Variantenimpfstoffes nach Österreich könne bereits ab der kommenden Woche gerechnet werden. „Mit den neuen angepassten Impfstoffen stehen uns zusätzliche Werkzeuge zur Verfügung, um die Bevölkerung vor einer schweren Corona-Erkrankung schützen zu können“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Stellungnahme.
Gleichzeitig droht aber neue Gefahr durch eine neue Mutation, wie Wissenschafter:innen warnen. BJ.1 heißt die Omikron-Variante, die auch schon bereits in Österreich angekommen sein soll. Das Besondere an BJ.1 sei, „dass sie einen Rekord an Mutationen aufweist“, betont Ulrich Elling, Molekularbiologe am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, in einem Twitter-Posting. Wie rasch sich die Mutante ausbreitet und wie gefährlich sie ist, kann man derzeit noch nicht sagen. Expert:innen fürchten aber, dass sie aufgrund der vielen Mutationen und der Stellen, wo sie diese finden, bisherigen Immunschutz umgehen kann. Um den Effekt der Mutationen auf das Infektionsgeschehen herausfinden zu können, müsse man in nächster Zeit die Wachstumszunahme beobachten, heißt es. In Indien, wo die Variante zuerst gefunden wurde, breitet sie sich recht rasch aus. Elling: „Die Zahlen sind immer noch sehr niedrig, aber die neu erworbenen Mutationen sind wirklich eine böse Kombination an kritischen Stellen.“ (red/APA)