Neuer Patientenanwalt verspricht „Kooperation statt Konfrontation“

Im Wiener Rathaus ist am Donnerstag der neue Pflege- und Patientenanwalt Gerhard Jelinek präsentiert worden. Er folgt auf Sigrid Pilz.

Der 65-jährige Ex-Präsident des Oberlandesgerichtes Wien tritt am 1. Juli die Nachfolge von Sigrid Pilz an, die das Amt zehn Jahre lang – also für zwei Funktionsperioden – ausübte. Jelinek versprach, dass er auf Dialog und Offenheit setzen wolle. Seiner Erfahrung nach sei Kooperation besser als Konfrontation, betonte er. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich in den nächsten fünf Jahren als Leiter dieser Einrichtung für die Menschen in Wien arbeiten darf“, beteuerte Jelinek in seiner Antritts-Pressekonferenz. Er sehe seine Rolle als Vermittler. Wenn strukturelle Mängel auftauchen, wolle er künftig auf diese hinweisen und Verbesserungsvorschläge erstatten sowie zum Dialog einladen. Man sei für alle da, die Schutz und Information bräuchten.

Seine Vorgängerin Sigrid Pilz hatte immer wieder Kritik etwa an der Ärzteschaft geübt – und wiederholt vor allzu lockeren Corona-Regeln gewarnt. Dass Wien in der Pandemie stets einen vorsichtigeren und strengeren Weg gegangen sei, begrüße er ebenfalls, hob Jelinek hervor. Dass er keine Erfahrung im Gesundheitsbereich aufweisen könne, sehe er nicht als Problem, betonte er. Es gehe in erster Linie um die Rechte von Patienten und Heimbewohnern. Man befinde sich also im rechtlichen Bereich und im Zivilrecht fühle er sich „natürlich sattelfest“, erklärte der ehemalige Richter. Er sehe seine Rolle auch nicht als die eines Gesundheitspolitikers, Kenntnisse in Sachen Gesundheitswesen hab er sich jedoch angeeignet. (red/APA)