Wichtige Strategie im Kampf gegen COVID-19 sind neutralisierende Antikörper. Deutsche Forscher melden nun einen Antikörper, der das SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) in vorklinischen Tests unschädlich macht.
Antikörper können Viren gezielt ausschalten und haben ein großes Potenzial, effektiv zum Schutz und zur Therapie der Erkrankung eingesetzt zu werden. Wissenschaftern der Uniklinik Köln (UKK), der Philipps-Universität Marburg (UMR) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) ist es nun gemeinsam mit dem Unternehmen Boehringer Ingelheim gelungen, einen neuen Antikörper zu entwickeln, der das SARS-CoV-2-Virus in vorklinischen Tests unschädlich macht. Der neue Antikörper namens BI 767551 (DZIF-10c) hat grünes Licht für die klinische Prüfung erhalten und wurde bereits den ersten Probanden verabreicht.
Der neue Antikörper wurde an der Uniklinik Köln aus dem Blut von genesenen COVID-19-Patienten isoliert. An der Universität Marburg wurde die Neutralisationsaktivität gegen SARS-CoV-2 untersucht und der Antikörper wurde gemeinsam mit Boehringer Ingelheim weiterentwickelt. Das Unternehmen stellt die Antikörper für die klinischen Prüfungen her. Die nun beginnende Studie wird von Prof. Dr. Florian Klein und Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer an der Uniklinik Köln geleitet. Bei den jetzt durchgeführten Phase-1- und 2a-Studien werden die Sicherheit, die Pharmakokinetik und die antivirale Aktivität des Antikörpers untersucht. In Phase 1 wird der Antikörper entweder über eine einmalige Infusion oder über eine einmalige Inhalation verabreicht. Wenn der Antikörper hier eine gute Verträglichkeit zeigt, soll er in weiter fortgeschrittenen Studienphasen weiter untersucht werden. (red)