Mit der Inbetriebnahme eines neuen Labors in Wien-Penzing erhöht sich die heimische Kapazität an präzisen Coronavirus-Testauswertungen deutlich. Kurz vor Jahresende hat eine private Labor-Gruppe ein Institut im Otto-Wagner-Spital eröffnet.
30.000 PCR-Tests pro Tag schafft der neue Standort, versprach Michael Havel, Co-Gründer des Betreibers Lifebrain Group, in einer Pressekonferenz. Bald könnten es doppelt so viele sein. Die Stadt Wien hat sich jedenfalls schon einmal ein Kontingent von bis zu 10.000 Tests pro Tag reserviert. Das PCR-Labor ist im Pavillon 17 des Otto-Wagner-Spitals untergebracht und sorgt für 140 Arbeitsplätze. Die Flächen im Ausmaß von 3.600 Quadratmetern werden von der Stadt angemietet. Fünf Millionen Euro wurden für den nur in sechs Wochen gestemmten Umbau investiert, sagte Geschäftsführer Havel.
Die Auswertungsresultate der Abstriche würden binnen 24 Stunden vorliegen, versprach der Firmenchef. Und 30.000 Tests sollen nicht das Ende der Fahnenstange sein. In den nächsten Monaten werde die Kapazität auf bis zu 60.000 Ergebnisse pro Tag erhöht, kündigte Havel an. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) freute sich über „diese superwertvolle Ressource“. Denn er sei von Anfang an ein Anhänger der Viel-Testen-Strategie gewesen. Nur so könne die Pandemie einigermaßen unter Kontrolle gehalten werden.
Die Lifebrain Group wurde 2013 gegründet und ist – abgesehen von der neuen Einrichtung am Areal des Otto-Wagner-Spitals – in Italien mit rund 300 Standorten präsent. Das Unternehmen will künftig auch den Bereich der Antikörper-Testungen massiv ausbauen. Havel ist im Laborbereich kein Unbekannter: er gründete im Jahr 2000 von Wien aus die Futurelab Holding aus mehreren Labors, die später dann verkauft wurde. Havel gründete dann mit ehemaligen Weggefährten die Lifebrain Group. (rüm)