Die starke Grippewelle wird noch Wochen andauern. Zusammen mit dem derzeit grassierenden RS-Virus steht das System vor großen Herausforderungen.
Wie erwartet traf die Grippewelle Österreich heuer sehr früh und sehr hart. In Wien kam es diese Woche zu einem Rekordhoch an Infektionen – der Grippemeldedienst gab 33.950 Influenza beziehungsweise grippeähnliche Erkrankungen bekannt. Auch in Graz stieg die Inzidenz stark an. Die aktuelle Inzidenz für ganz Österreich liegt laut AGES bei 4.338 pro 100.000 Einwohner:innen. Nach zwei Corona-Wintern, wo es aufgrund der Schutzmaßnahmen kaum Grippefälle gab, war klar, dass die heurige Welle stärker ausfallen würde.
Wegen des aktuellen Personalmangels und der schnellen Verbreitung von RS-Virus-Infektionen, die derzeit vor allem bei Kindern zu schweren Erkrankungen führt, steht das Gesundheitssystem aber massiv unter Druck. Derart hohe Grippefallzahlen hat es laut den Berechnungen, die seit 2009 geführt werden, zuletzt 2017 mit 19.700 Neuerkrankungen im Jänner gegeben. Damals starben bis zu 2.340 Personen pro Woche, so viele Todesfälle wie es erst wieder durch die Corona-Pandemie gab. Laut Stephan Aberle vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien, dem nationalen Referenzlabor für Influenzaviren, seien neben Coronaviren und dem RS-Virus außerdem noch anderen Viren wie Rhinoviren und Parainfluenza, und bakterielle Infektionen spürbar. Der Gipfel werde noch „einige Wochen“ andauern. Wichtig sei es jetzt, sich gegen Influenza impfen zu lassen, der Schutz baue sich hier innerhalb von fünf bis zehn Tagen auf. (APA/kagr)
Quelle: AGES