Die Stadt Graz „importiert“ ein neues Versorgungskonzept aus Deutschland und will Information über Gesundheit auf neue Beine stellen.
Wenn es um die eigene Gesundheit geht, fühlen sich viele Menschen überfordert: Was fehlt mir, was bedeutet die Diagnose, wie kann ich mit der Krankheit weiterleben, wie bekomme ich die für mich wichtige Therapie, wer hilft mir aus meiner Einsamkeit, aus meiner Depression? Unter dem Namen „Gesundheitsdrehscheibe“ bietet Österreichs zweitgrößte Stadt künftig eine Anlaufstelle für Menschen, die Fragen rund um die Gesundheit, Krankheit oder auch medizinische Versorgung haben. Die Einrichtung begleitet Menschen, die sich in Gesundheitsfragen überfordert fühlen und bietet auch physiotherapeutische und psychotherapeutische Unterstützung kostenlos. Der Betrieb startet im September, hat Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) nun angekündigt.
Die Mitarbeiter:innen in der Drehscheibe bieten Hilfe beim Zugang zur medizinischen Versorgung, unterstützen beim Management chronischer Erkrankungen, bieten Beratung und Informationen zur persönlichen Gesundheitsvorsorge und können auch den Kontakt zu anderen Einrichtungen und Anbietern der Gesundheits- und Krankenversorgung herstellen, erklärt Christoph Pammer, Public Health-Spezialist und Leiter der Gesundheitsdrehscheibe. „Das Konzept baut soziale und sprachliche Hürden ab und ermöglicht einen gleichberechtigten Zugang zu den Gesundheitsangeboten“, betont Krotzer, der sich schon vor Jahren gemeinsam mit der Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes, Eva Winter, in Hamburg vom dortigen „Gesundheitskiosk“ inspirieren lassen hat. „Wir sind österreichweit das erste Angebot dieser Art“, sagt der Gesundheitsstadtrat. (rüm)