ÖGK-Ideen zum Ärztemangel sorgen für heftige Kritik

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Statt neue Ideen für ÖGK-betriebene Primärversorgungszentren zu wälzen, sollten längst überfällige Honorarvalorisierungen umgesetzt werden, kritisiert die Ärztekammer. Die ÖGK als Unternehmer sei „teuer und träge“, heißt es aus der Steiermark.

„Anstatt neue Projektideen zu wälzen, sollte der ÖGK-Obmann lieber schon vereinbarte Verträge für attraktivere Kassenverträge unterschreiben“, kritisiert Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte die jüngste Idee, von der ÖGK betriebene Primärversorgungszentren aufzubauen. Steinhart appelliert an ÖGK-Obmann Andreas Huss: „Er ist nicht erst seit gestern ÖGK-Obmann und hätte auch schon als Obmann der Salzburger GKK längst diese Mängel beheben können“. Leider würde aber vieles brachliegen und Vorschläge, die zwischen den Länderärztekammern und den Landesstellen vereinbart wurden, nicht von der ÖGK unterschrieben werden.

„Kasseneigene Einrichtungen sind nicht nur ein untaugliches Mittel, um dem Kassenärztemangel entgegenzutreten, sie können sogar zu seiner Verschärfung beitragen“, warnte auch der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark, Ärztekammer-Vizepräsident Christoph Schweighofer. Die ÖGK betreibe ja jetzt schon eine ganze Reihe von Ambulatorien, die keine bessere Versorgung bieten als niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, auf größere Städte konzentriert seien und von der ÖGK finanziell besser ausgestattet würden als niedergelassene Vertragspartnerinnen und -partner“, warnt der steirische Ärztekammer-Vizepräsident. Sein Urteil: „ÖGK-eigene Unternehmen sind teuer und träge, eine soziale Krankenversicherung ist ein schlechter Unternehmer und sollte die Finger von Primärversorgungseinheiten lassen.“ Auch Schweighofer fordert die Honorare anheben, die Leistungen zu verbessern und offen für neue Angebotsformen sein. (rüm)

Kurzumfrage: Was denken Sie, soll die ÖGK selbst Primärversorgungszentren betreiben?