ÖGK meldet für 2023 einen Rekordverlust

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Das Minus der ÖGK steigt weiter. Argumentiert wurde das am Dienstag mit dem Ausbau der Leistungen im niedergelassenen Bereich und hohen Zahlungen an Spitäler.

Der Jahresabschluss der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) für das Vorjahr weist einen Bilanzverlust von 399,5 Millionen Euro aus. Bei einem Gesamtbudget von 18,8 Milliarden Euro sind das 2,2 Prozent, teilte der mit 7,6 Millionen Versicherten größte Sozialversicherungsträger des Landes am Dienstagabend per Aussendung mit. Das Jahr 2023 stellt für die ÖGK auch sonst ein Rekordjahr dar: 5,9 Milliarden Euro wurden für medizinische Leistungen im niedergelassenen Bereich aufgewendet, der Anteil am Gesamtbudget beträgt 31 Prozent. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sei ein Aufholeffekt, der nach den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre deutlich spürbar ist. Viele Menschen nehmen nun vermehrt ärztliche Leistungen in Anspruch, die sie zuvor aufgeschoben haben.

Zudem werden immer mehr medizinische Leistungen in den niedergelassenen Bereich verlagert. Gleichzeitig steige aber auch jener Anteil der Kosten, den die Sozialversicherung für Spitäler zahlen muss. 5,2 Milliarden Euro zahlt die ÖGK jährlich an Spitäler, das sind 28 Prozent des Gesamtbudgets. Jahr für Jahr müsse die ÖGK zusätzlich 500 Millionen Euro mehr für den Spitalsbereich aufbringen – ohne dabei Mitspracherecht zu haben, wie und wofür diese Mittel verwendet werden, hieß es in der Aussendung. Im Zuge des Finanzausgleichs erhalte die ÖGK im Gegenzug nur 240 Millionen Euro, die vor allem für die Stärkung des niedergelassenen Bereichs vorgesehen sind. Diese Stärkung sei weiterhin der zentrale Anspruch der ÖGK. Österreichweit gibt es bereits 69 Primärversorgungseinheiten. Mittlerweile gibt es auch acht Kinderprimärversorgungseinheiten. Außerdem konnte die ÖGK im Vorjahr 520 neue Vertragsärzt:innen gewinnen. (rüm)