Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, will mehr niedergelassene Allgemeinmediziner. Er sucht nun Unterstützer in den Bundesländern.
Der neue Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Andreas Huss, hat als Arbeitnehmervertreter in der fusionierten Kasse keine Mehrheit. Seine zuletzt vorgestellten Pläne für seine Amtszeit wurden von den Arbeitgebervertretern wie berichtet als nicht abgesprochene Parteipolitik kritisiert. Huss gibt sich allerdings unbeugsam und sucht neue Verbündete. Dazu tourt er aktuell durch die Bundesländer und trifft sich mit den dortigen Gesundheitsreferenten. Sein Hauptthema dabei: der Ausbau der hausärztlichen Versorgung. In Niederösterreich trat Huss dazu mit Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf und betonte die Bedeutung der Allgemeinmedizin. Nachbesetzungsproblemen müsse auf mehreren Ebenen begegnet werden.
Huss erneuerte seine Forderung nach einem leichteren Unizugang für angehende Allgemeinmediziner. Auch Königsberger-Ludwig trat für veränderte Aufnahmeprüfungen für Medizinstudenten ein, um – Stichwort hohe soziale Intelligenz – auch „andere junge Menschen“ für den Arztberuf gewinnen zu können. Veränderungen für Allgemeinmediziner will die Landesrätin auch im Bereich des Honorarsystems. Nicht zuletzt wurden von der SPÖ-Politikerin die drei niederösterreichischen Primärversorgungszentren als „wichtige Ergänzung zum durchaus gut erprobten und etablierten Hausarzt-System“ bezeichnet. Hier sei Spielraum nach oben – elf weitere Einrichtungen seien im Bundesland geplant. Neben der hausärztlichen Versorgung erklärte Königsberger-Ludwig drei weitere Themen aus Huss’ Sieben-Punkte-Programm als für sie entscheidend. Genannt wurden Verbesserungen sowie die Stärkung von Impfprogrammen, ein Ausbau der Gesundheitshotline 1450 und Präventionsprogramme für Kinder. (red)