ÖGK-Wahlärzte-Debatte: So kontert die Ärztekammer

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Die Reformvorschläge der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Sachen Wahlarztsystem stoßen der Ärztekammer sauer auf.

„Immer, wenn sich die Situation im Kassenbereich zuspitzt, reitet ÖGK-Obmann Andreas Huss gegen sein liebstes Feindbild, die Wahlärzte, aus. Danach kann man fast schon die Uhr stellen“, kritisiert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Huss hatte wie berichtet Vorschläge für die von ihm geforderte Reform des Systems gemacht. Konkret plädierte er etwa für eine verpflichtende eCard-Anbindung für Wahlärzt:innen. Wenn diese mit dem öffentlichen System zusammenarbeiten wollten, „müssen sie in Zukunft auch mit diesem kommunizieren, denn derzeit ist das Wahlarztsystem für uns eine Black Box“, so sein Argument. Von den rund 10.000 Wahlärzt:innen hätten nur rund 460 eine eCard-Anbindung.

Steinhart zeigt sich „erschüttert“ über die seiner Ansicht nach „mangelnde Denktiefe der Lösungsansätze“. Er kritisierte, dass die Umsetzung des einheitlichen Leistungskatalogs auf sich warten lasse – den die Ärztekammer in „jahrelanger harter Arbeit“ erstellt und der ÖGK vor über einem Jahr übermittelt habe. „Aber nein, stets sind die Wahlärzte die Wurzel aller Übel im Kassenbereich. Ich erwarte, dass sich die übrigen ÖGK-Funktionäre endlich schützend vor die Ärzteschaft stellen und diesen sinnlosen Attacken Einhalt gebieten.“

„Die Wahlärztinnen und Wahlärzte sind ein unersetzlicher Teil der Versorgung für die Patientinnen und Patienten in unserem Land“, hielt auch Kammer-Vizepräsident Edgar Wutscher, der auch Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte ist, fest. Wahlärzt:innen würden die Versorgung in Regionen, wo Kassenärztemangel herrsche, aufrecht erhalten. Die Forderung nach einer verpflichtenden eCard sei dagegen „fast schon zum Lachen“, befand Wutscher: „Schließlich war es die ÖGK, die diese Anbindung bis vor Kurzem völlig blockiert hat.“ (red)