Heimische Forscher entwickelten nun eine Testmethode mit der man ein System zum besseren Erfassen von Herzinfarkt-Frühstadien aufbauen könnte, erklären sie im Fachjournal „Royal Society Open Science“.
Bei einem Herzinfarkt wird der Herzmuskel geschädigt. Dabei gelangt der Eiweißstoff „Troponin-I“ ins Blut. Forscher vom Kompetenzzentrum für angewandte Elektrochemie und Oberflächentechnologie (CEST) in Wiener Neustadt und der Biosensor Technologies-Gruppe des Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln suchten und fanden mittels Computermodellen und Laborexperimenten eine Stelle an „Troponin-I“, die gut von einem Antikörper erkannt wird. Er haftet dort an, wird mittels eines zweiten Antikörpers mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert und mit einer hochempfindlichen Methode namens „Oberflächen-Plasmonen-Fluoreszenz-Spektroskopie“ nachgewiesen.
Mit dem Test kann man bereits ein Hundertstel der „Troponin-I“-Menge nachweisen, die drei bis sechs Stunden nach Schädigung des Herzmuskels im Blut zu finden ist und mehrere Tage lang weiter zunimmt, berichten die Forscher. Er würde deshalb die klinisch relevante Variationsbreite für Herzinfarkt-Screenings abdecken. Für das AIT kommt diese Arbeit aus der langjährigen Beschäftigung mit optischer Sensorik. „Einen so großen Analyten wie Troponin-I kann man optisch direkt nachweisen, in diesem Bereich haben wir in den vergangenen Jahren viel gelernt“, sagte der wissenschaftliche Geschäftsführer des AIT, Wolfgang Knoll, der auch an der aktuellen Arbeit beteiligt war. (APA)