Die Bevölkerung in Österreich hat Angst, dass es als Folge der Pandemie zu Kürzungen im Gesundheitsbereich kommt. Das zeigt eine Umfrage der Kronenzeitung. In Deutschland warnen Experten vor steigenden Sozialversicherungsbeiträgen.
Aufgrund der massiven Schuldenaufnahmen in Zusammenhang mit der Corona-Krise befürchten zwei Drittel der Österreicher Leistungskürzungen im Gesundheitssektor. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) für die Kronenzeitung hervor. IFDD-Geschäftsführer Christoph Haselmayer: „Der Gesundheitsbereich ist ein brandaktuelles, politisches Thema. Dennoch lehnen die Menschen den Einfluss der Politik in diesem Bereich klar ab.“ Gesundheit ist nämlich in erster Linie eine Vertrauensfrage – für knapp drei Viertel der Befragten ist der Arzt bei diesem Thema erster Ansprechpartner. Daher sollen sich Politiker in Gesundheitsthemen gefälligst wenig einmischen, sagen 71 Prozent.
In Deutschland warnt parallel Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger vor steigenden Sozialversicherungsbeiträgen – mit negativen Folgen nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Arbeitnehmer. „Wir müssen die 40-Prozent-Grenze bei den Sozialversicherungsbeiträgen gesetzlich festschreiben“, sagte Dulger der Deutschen Presse-Agentur. „Steigende Sozialversicherungsbeiträge lassen Arbeitnehmern noch weniger netto vom brutto, machen Arbeit in Deutschland noch teurer und damit Investitionen am Standort unattraktiver, und sie engen den finanziellen Spielraum kommender Generationen und Regierungen ein.“ Die deutsche Bundesregierung hatte im Zuge ihres Konjunkturpakets eine „Sozialgarantie 2021“ beschlossen. Die Sozialversicherungsbeiträge sollen bei maximal 40 Prozent stabilisiert werden. So sind Milliardensummen aus dem Haushalt etwa für den Gesundheitsfonds geplant – um den Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung zu stabilisieren. (red/APA)
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