Pflegereform soll jetzt wieder Fahrt aufnehmen

Das Sozialministerium widmet sich nach mehrmonatiger Corona-bedingter Unterbrechung wieder der Reform der Pflege. Ein digitaler Beteiligungsprozess mit Online-Fragebogen wird rege angenommen.

Das Sozialministerium hat einen digitalen Beteiligungsprozess. Zur Pflegereform gestartet. Unter https://goeg.at/taskforce_pflege steht bis Mitte August ein Online-Fragebogen zur Verfügung. Interessierte, Betroffene, Beschäftigte im Pflegebereich sowie Interessensvertretungen können dabei Stellung beziehen und sich einbringen, sagte Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) in einer Aussendung. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die weiteren Arbeiten zur Pflege-Reform im Herbst dienen. „Wir brauchen eine große Reform. Seit vielen Jahren ist sie überfällig“, erklärte der Minister. Im September soll die im Jänner begonnene und durch die Coronakrise unterbrochene Dialogtour fortgesetzt werden. Im Oktober will das Sozialministerium dann die Arbeit der Task Force starten. Bis Jahresende könnten schließlich die inhaltlichen Eckpfeiler feststehen.

Der Minister will eine Zielsteuerung von Bund, Ländern und Gemeinden (nach Vorbild des Gesundheitssektors, wo es ähnliches schon gibt) etablieren. Es soll gemeinsame Standards und eine gemeinsame Finanzierung geben, so die Ankündigung damals. Bereits vier Tage nach dem Start verzeichnet die digitale Befragung zur Pflegereform über 3.300 Zugriffe, fast 1.000 Fragebögen wurden bereits vollständig ausgefüllt, davon 78% von Frauen, berichtet Anschober. Rund 75% der Fragebögen wurden dabei von Privatpersonen übermittelt, davon sind rund 20% pflegende Angehörige und drei Viertel Angehörige eines Pflegeberufes. 25% der fast 1.000 Fragebögen wurden von Vertretern einer Einrichtung oder Organisation, davon 43% aus der stationären Pflege, ausgefüllt. (red)