Eine neue Aktion der „Initiative Sicherheit im OP“ und der „Plattform Patientensicherheit“ will Infektionen im Spital innerhalb von fünf Jahren um 15 Prozent reduzieren.
An nosokomialen Infektionen, also im Zuge diagnostischer oder therapeutischer Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen auftretenden Infektionen, erkranken Schätzungen zufolge in Österreich jedes Jahr etwa 95.000 Menschen, quantifiziert Alexander Blacky, Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (ÖGKH): „Die zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien hat zur Folge, dass viele dieser Infektionen nicht mehr wirksam behandelt werden können. 4.500 bis 5.000 Menschen sterben jedes Jahr in Österreich daran – etwa fünf Mal so viele wie im Straßenverkehr.“
Die neue „Initiative minus 15 Prozent“, die von der „Plattform Patientensicherheit“ und der „Initiative Sicherheit im OP“ gegründet wurde, fordert eine Verringerung der nosokomialen Infektionen in Österreich innerhalb der nächsten fünf Jahre um 15 Prozent. „Zahlreiche internationale Vorbilder zeigen, dass es mit klaren Vorgaben und gemeinsamen Anstrengungen gelungen ist, die gesteckten Ziele der Infektionsverringerung zu erreichen. In Österreich fehlen solche konkreten und verbindlichen Vorgaben“, sagt Maria Kletecka-Pulker, Geschäftsführerin der „Plattform Patientensicherheit“ und Direktorin des LBI Digital Health and Patient Safety. „Die COVID-19-Pandemie zeigt uns gerade, was zur Infektionsprophylaxe alles möglich ist. Jetzt geht es darum, diesen Schwung zu nützen und bewährte Hygienemaßnahmen unabhängig von COVID beizubehalten und gegebenenfalls auf breiter Basis zu implementieren.“ (red)