Private Krankenversicherungen werden teurer

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2025 steigen die Prämien der privaten Krankenversicherungen erneut. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Altersgruppen und Bundesländern. 

Die Prämien für private Krankenversicherungen steigen 2025 branchenweit um bis zu acht Prozent. Das ergab eine Analyse der Versicherungsmakler-Plattform krankenversichern.at. Besonders stark betroffen sind über 45-Jährige mit einer Erhöhung von 7,6 Prozent, während 26- bis 35-Jährige mit einem moderaten Anstieg von sechs Prozent vergleichsweise glimpflich davonkommen. „Ein Haupttreiber der Kosten ist die Wahlarztversicherung, die für viele Versicherte deutlich teurer wird“, erklärt Sebastian Arthofer, COO von krankenversichern.at. Die Kosten für Arztleistungen seien 2023 um 17,8 Prozent gestiegen – nach deutlichen Erhöhungen in 2022 und 2021. Diese Entwicklung belaste besonders die Tarife für Wahlärzt:innen und sei damit einer der Haupttreiber der Prämienerhöhung. Im Vergleich dazu fielen laut Arthofer die Anpassungen bei den Krankenhauskosten mit +11,1 Prozent moderater aus. „Neben der allgemeinen Teuerung sehen wir speziell im ambulanten Bereich eine starke Nachfrage, was sich in den Prämien niederschlägt. Eine Zusatzversicherung ist kein Luxus mehr, sondern für viele Patient:innen eine Notwendigkeit geworden“, erklärt Arthofer. 

Ein weiterer interessanter Aspekt der Analyse ist die regionale Betrachtung der Prämienanpassungen. Zwar bieten nicht alle Versicherer bundeslandspezifische Tarife an, doch dort, wo sie existieren, zeigen sich deutliche Unterschiede: In Wien bleibt die Anpassung insgesamt marginal (rund ein Prozent), während in der Steiermark speziell in der Premium-Kategorie die höchste Anpassung beobachtet wurde (+5,5 Prozent). Dies zeigt, dass regionale Faktoren, wie das Angebot an Privatkliniken oder die Nutzung von Sonderklasse-Leistungen, eine Rolle bei der Prämiengestaltung spielen können. Österreichweit liegt die teuerste Prämie bei etwa 131 Euro, die günstigste bei circa 70 Euro. 

Die Analyse basiert auf über 66.000 Datenpunkten und stellt einen Zwischenstand dar, da UNIQA und Merkur ihre neuen Preise noch nicht final angepasst haben. Dennoch ergebe sich bereits eine verlässliche Tendenz, da die Standardabweichung der Erhöhungen bei nur rund zwei Prozent liegt – ein sehr geringer Wert, der stabile Aussagen über die Marktentwicklung ermöglicht. (red)