Die Gewerkschaften warnen vor einem „Ausbrennen des Gesundheitswesens“. Sie legten neue Zahlen zur Situation in Krankenhäusern vor.
Mit einer überdimensionalen Streichholzschachtel als Symbol für das drohende „Ausbrennen des Gesundheitswesens“ protestierten die Gewerkschaften aller Bundes-, Landes- und Gemeindebediensteten im Gesundheitsbereich, GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und younion – Team Gesundheit, am Freitag vor dem Gesundheitsministerium. Sie forderten den Gesundheitsminister auf, endlich wirksame Maßnahmen gegen den Personalmangel einzuleiten und betonten abermals die Notwendigkeit eines bundesweiten Gesundheitsgipfels.
Dabei präsentierten die Gewerkschaften neue Berechnungen zur wachsenden Personallücke im Gesundheitsbereich. Bundesweit fehlen in den Landes-, Gemeinde- und Bezirkskliniken insgesamt 3.369 Pflegekräfte, was einem Anstieg um 19,2 Prozent im Vergleich zum Mai dieses Jahres entspricht. Bei den Ärzt:innen sind aktuell 986 Stellen unbesetzt. Dementsprechend mussten auch mehr Spitalsbetten gesperrt werden, die Zahl wuchs seit Mai – also in weniger als einem halben Jahr – um 24 Prozent auf 3.442 Betten. „Diese Zahlen zeigen den dringenden Handlungsbedarf, doch die politisch Verantwortlichen ignorieren alle Warnzeichen“, sagte Edgar Martin, Vorsitzender der younion – Team Gesundheit. Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, fügte hinzu: „Die Zeit der Ausreden ist vorbei.“ (rüm)