Long COVID/ME/CFS: der Oberste Sanitätsrat stellte Empfehlungen zur besseren Versorgung von Menschen vor, die an den Folgen von Virusinfektionen leiden.
Bei der Eröffnung eines Symposiums zu Folgezuständen nach Virusinfektionen gab Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrum für postvirale Erkrankungen bekannt. Dies soll als zentraler Knotenpunkt die Wissensvermittlung und Forschung sowie den Austausch mit der Praxis koordinieren und Betroffenen medizinische Betreuung auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ermöglichen. „Aufgrund des Fehlens klarer Biomarker und sehr unterschiedlichen Symptomen der Betroffenen gestaltet sich die Behandlung postviraler Erkrankungen nach wie vor als schwierig. Durch die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrums können wir die Forschung ausbauen und die Versorgung künftig deutlich verbessern“, ist Rauch überzeugt.
Das „Symposium zu Folgezuständen nach Virusinfektionen – mit Fokus auf Long COVID und ME/CFS“ fand als Kooperationsveranstaltung des Gesundheitsministeriums gemeinsam mit der Gesundheit Österreich (GÖG) an der Veterinärmedizinischen Universität Wien statt. Knapp 500 Teilnehmer:innen informierten sich im Rahmen des Symposiums über aktuelle Entwicklungen und Projekte im Bereich postviraler Syndrome, zu denen auch Long COVID und ME/CFS zählen. Um die Versorgung von Betroffenen nachhaltig zu verbessern, erstellte der Obersten Sanitätsrat, Empfehlungen für postvirale Erkrankungen. Die Empfehlungen umfassen außerdem die Schaffung eines Nationalen Aktionsplans für postvirale Erkrankungen sowie eine vertiefende Kompetenzbildung für alle Berufsgruppen, die in der Versorgung von Betroffenen und ihren Angehörigen involviert sind. „Der Leidensdruck von Betroffenen mit postviralen Krankheiten wie ME/CFS oder Long COVID ist enorm“, sagte Rauch. (red)