Reform des Rettungsdienstes gefordert  

Intensivmediziner und der Bundesverband Rettungsdienst wünschen sich ein verbessertes Sanitätergesetz und stellen ihre Forderungen in einem Positionspapier vor.

Einheitliche Strukturen, eine vertiefte Ausbildung und mehr Forschung im Bereich des Rettungswesens – sowohl der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) als auch die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) sehen im österreichischen Sanitätergesetz grundlegenden Reformbedarf. Im kürzlich veröffentlichten gemeinsamen Positionspapier „Zukunft Rettungsdienst: Quo vadis, Berufsbild?“ stellen sie ihre Forderungen. Dazu zählt einerseits eine „umfassende Ausbildungsreform samt Schaffung eines neuen Berufsbilds des/der diplomierten Notfallsanitäter:in“, für das die Ausbildung drei Jahre dauern soll. „Es ist an der Zeit, das Tätigkeitsspektrum der Sanitäter:innen an die gestiegenen medizinischen Anforderungen anzupassen und die Ausbildung an internationale Standards anzugleichen. Nur so können wir auch in Zukunft eine optimale Versorgung im Notfall gewährleisten,“ erläutert Clemens Kaltenberger, Vizepräsident des BVRD.at.

Mit der dreijährigen Ausbildung zur/zum diplomierten Notfallsanitäter:in soll ein neues Berufsbild entstehen, wodurch laut BVRD.at 50-70 Prozent der Einsätze von Notärzt:innen vermieden werden könnten. „Es geht vor allem um eine Stärkung von klinischen und praktischen Kompetenzen“, heißt es auch von Seiten der ÖGARI. Sanitäter:innen seien „unverzichtbare Partner:innen“. „Zudem braucht es eine einheitliche Dokumentation der Einsätze als Basis des Qualitätsmanagements“, fügt der Leiter der Sektion Notfallmedizin der ÖGARI, Helmut Trimmel, hinzu.

Die Gesellschaft fordert ebenso die Implementierung und kontinuierliche Weiterentwicklung „eines bundeseinheitlichen, verbindlichen Indikationskatalogs“ für Einsätze von Notärzt:innen sowie „einer abgestuften und qualifizierten prähospitalen Versorgungsstruktur durch mobile Dienste, ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie Rettungs- und Notarztdienst nach bundeseinheitlicher Vorgabe unter Zusammenarbeit aller Stakeholder des Gesundheitswesens“. Eine Zusammenarbeit wünschen sich BVRD.at und ÖGARI außerdem im Bereich der Wissenschaft, im gemeinsamen Positionspapier wird ebenfalls die Wichtigkeit der Rettungswissenschaften, also der „Forschung in den Bereichen Versorgung, Qualität und Weiterentwicklung im Rettungsdienst“ hervorgehoben. All dies sei notwendig, um die Patient:innenversorgung durch einen „hochwertigen Rettungsdienst“ auch in Zukunft zu gewährleisten. (kagr)