RELATUS-Dossier: Fragen, Tipps und Fakten für Ärzte

RELATUS MED und die Fachredaktion der MedMedia bringen für Ärztinnen und Ärzte praxisbezogene Tipps und Antworten auf wichtige Fragen zum Virus SARS-CoV-2 und der dadurch ausgelösten Erkrankung COVID-19. Eine komplette Übersicht finden Sie auf der Seite „Im Fokus Coronavirus“.

 

Warum sind die Maßnahmen jetzt wichtig?

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel nach derzeitigem Stand bis zu 14 Tage. Das bedeutet, dass man während diesen Zeitraums zahlreiche andere Menschen anstecken kann – und je mehr Sozialkontakte, desto größer das Risiko für andere. In etwa einem von fünf Fällen kommt es zu einem schwereren Verlauf. Etwa 5% müssen intensivmedizinisch betreut werden. Diese Patienten bekommen unter anderem Atemprobleme oder eine Lungenentzündung. Da bei schwerem Krankheitsverlauf durch eine SARS-CoV-2-Infektion die virale Pneumonie bzw. im schwersten Fall akutes Atemversagen (ARDS) im Vordergrund steht, geht es vor allem um die Kapazitäten, Betroffene zu künstlich zu beatmen.

Die technischen Einrichtungen sind nur ein Punkt. „Das Personal ist ein kritisches Thema. Das ist jetzt schon knapp. Und schließlich können ja auch Angehörige des medizinischen Personals von Covid-19 betroffen sein“, erklärt Klaus Markstaller, Präsident der österreichischen Fachgesellschaft der Intensivmediziner (ÖGARI). Wichtig ist deshalb auch der Schutz von Angehörigen der Gesundheitsberufe.

Die Infektionen folgen einem exponentiellen Wachstum. Je besser es gelingt, die Geschwindigkeit der Ausbreitung zu verringern, desto geringer dürfte der Druck auf das Gesundheitssystem und die Gesellschaft sein. Problematisch wird das Infektionsgeschehen vor allem dann, wenn es komprimiert in kurzer Zeit auftritt. Dann drohen volle Spitäler und Arztpraxen, knapp werdende Intensivbetten und ein vollkommen überlastetes Gesundheitssystem.

Berechnungen des Complexity Science Hub Vienna (CSH) zufolge könnte aufgrund der Corona-Virus-Erkrankungen die Kapazität der Intensivbetten in österreichischen Spitälern in etwa 14 Tagen (ab dem 12.3. gerechnet) erschöpft sein. Einen Engpass an allen derzeit existierenden Spitalsbetten in Österreich erwarten die Forscher gegen Anfang April. Die Berechnungen gehen davon aus, dass die Ausbreitung exponentiell voranschreitet, schreiben CSH-Präsident Stefan Thurner und Peter Klimek von der Medizinischen Universität Wien in einem „Policy Brief“.

 

Angesichts der steigenden Infektionen mit SARS-CoV-2 in Österreich wird der Schutz der Hochrisikogruppen vor COVID-2019 zu einem der vorrangigsten Ziele. Hochrisikogruppen sind:

# sehr alte oder höchstbetagte Personen (91 und älter)

# alte und oder hochbetagte Personen (76 bis 90 Jahre) mit chronischen Erkrankungen, vor allem chronischen Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen

# ältere Menschen (61 bis 75 Jahre) mit chronischen Erkrankungen, vor allem chronischen Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen

# immunsupprimierte Personen

UND: Angehörige der Gesundheitsberufe

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Welche Maßnahmen können Hochrisikogruppen gut vor einer Infektion zu schützen?

# Waschen Sie Ihre Hände häufig!
 Reinigen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit einer Seife oder einem Desinfektionsmittel.

# Halten Sie Distanz!
Halten Sie einen Abstand von mindestens einem Meter zwischen sich und allen anderen Personen ein, die husten oder niesen.

# Berühren Sie nicht Augen, Nase und Mund!
Hände können Viren aufnehmen und das Virus im Gesicht übertragen!

# Achten Sie auf Atemhygiene!
Halten Sie beim Husten oder Niesen Mund und Nase mit gebeugtem Ellbogen oder einem Taschentuch bedeckt und entsorgen Sie dieses sofort.

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Wichtige Links:

Expertinnen und Experten der AGES beantworten Fragen rund um das Coronavirus.
Telefon: 0800 555 621 – 24 Stunden täglich erreichbar

Häufig gestellte Fragen und Antworten zu SARS-CoV-2 finden Sie auf der Webseite der AGES 

Um Mythen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 aufzuklären, hat die WHO unter myth busters einen Fragenkatalog zur Verfügung gestellt.

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Derzeit verfügbare Basisinformationen und Guidlines für Allgemeinmediziner der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und dem britischen Gesundheitsministerium.

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Aktuelle Informationen des Österreichischen Gesundheitsministeriums finden Sie hier

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Basisvideo der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Virus SARS-CoV-2

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Bei folgenden Personen ist eine Abklärung erforderlich:

Personen mit akuten Symptomen einer respiratorischen Infektion (zumindest eines der folgenden: Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit) UND in den 14 Tagen vor Auftreten der Symptome:

  • Enger Kontakt mit einem bestätigten oder wahrscheinlichen COVID-19-Fall

ODER

  • Aufenthalt in einer Region in der von anhaltender Übertragung von SARS-CoV-2 ausgegangen werden muss:  Festland China (alle Provinzen), Italien (Regionen: Lombardei und Venetien)

ODER

  • Aufenthalt/Arbeit in einer Gesundheitseinrichtung wo Patienten mit einer SARS-CoV-2 -Infektion behandelt werden/wurden

Enger Kontakt wird definiert als:

  • Aufenthalt am selben Ort (Klassenzimmer, Arbeitsplatz, Wohnung/Haushalt, Krankenhaus oder andere Gesundheitseinrichtung, andere Wohn-Einrichtung, Kaserne oder Ferienlager – unabhängig von der Aufenthaltsdauer)
  • Versorgung bzw. Pflege als medizinisches Personal oder Familienmitglied eines wahrscheinlichen bzw. bestätigten Falles

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Video der AGES zur richtigen Probenahme für Ärzte

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Nächstgelegene Krankenhäuser in Österreich, die für eine Behandlung von Coronavirus-Verdachtsfällen und COVID-2019 Erkrankungen ausgerüstet sind.

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Kurzinformation von Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Leiter Geschäftsfeld Öffentliche Gesundheit der AGES:

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Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können. Zu den Coronaviren gehören u. a. das MERS-Coronavirus (MERS-CoV), das 2012 erstmals beim Menschen aufgetreten ist und das SARS-Coronavirus (SARS-CoV). Coronaviren werden zwischen Tieren und Menschen übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde am 7. Jänner 2020 in China (Region Wuhan) ein neuartiges behülltes Coronavirus (2019-nCoV) identifiziert, das zuvor noch nie beim Menschen nachgewiesen wurde. Am 11.02.2020 verlautbarte die WHO einen offiziellen Namen für die Erkrankung: COVID-19 (coronavirus disease 2019). Die Bezeichnung für den Erreger wurde von 2019-nCoV auf SARS-CoV-2 geändert, berichtet die AGES.