Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat am Wochenende den heimischen Tageszeitungen seine ersten Interviews gegeben. Das Onlineportal RELATUS MED bringt eine Zusammenfassung.
Kronenzeitung, Kurier, Presse, Standard, Salzburger Nachrichten, Oö Nachrichten, Tiroler Tageszeitung. Österreich und Kleine Zeitung: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gab für die Wochenendausgaben der Tageszeitungen die ersten Interviews. Auffallend dabei: Im Gegensatz im Bundeskanzler warnte Mückstein vor verfrühten Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Pandemie. Er wolle nicht über eine große Party im Sommer diskutierten, sagte er mehrfach. „Wir wissen, dass sich ein Drittel der Menschen nicht impfen lassen will“, sagte er im Kurier. Man müsse gemeinsam versuchen, dass sich die Menschen impfen lassen. Mückstein geht auch auf Distanz zum Grünen Pass, den er nur gemeinsam mit der EU umsetzen will. Es sei nicht dasselbe, ob man geimpft oder getestet sei, so sein Argument und er warnte vor Menschen, die in der Hoffnung, dass im Sommer alles vorbei ist, sich bis zum Sommer „durchtesten“, aber nicht impfen lassen wollen. Dazu komme, dass „200.000 Österreicher kein Smartphone“ haben. Der Grüne Pass könne erst kommen, wenn es auch eine Papierversion geben, sagt er im „Österreich“-Interview.
Mückstein versicherte in allen Interviews, dass alle zugelassenen Impfstoffe auch sicher und Nebenwirkungen „sehr, sehr, sehr selten“ seien. Er warnte zudem vor Mutationen und drängt auf rasche Durchimfungen. Durch die vorgezogenen Lieferungen von Biontech/Pfizer sei das auch leichter möglich. Man müsse die Entwicklungen bei Mutationen „genau im Auge behalten.“ Im „Standard“ sprach sich der Sozial- und Gesundheitsminister auch für eine höher Besteuerung von Vermögen aus, um die wachsende Armut einbremsen und das Sozialsystem ausbauen zu können.
Im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ erklärte Mückstein, darauf angesprochen, ob Apotheker künftig impfen dürfen, dass „man in der derzeitigen Situation das System nicht ändern sollte.“ Mückstein bleibt damit der Linie seines Vorgängers und auch der ÖVP treu, die sich gegen impfen in Apotheken ausgesprochen haben. Allerdings lässt Mückstein die Türe einen Spalt weit offen: Es sei dafür, „dass man sich danach überlegt, welche medizinische Leistung wo angeboten wird. Dann kann man sich die Frage stellen: Ist das zentrale Impfen in Apotheken schlau? Brauchen wir die zusätzlichen Kapazitäten? Denkverbote gibt es nie“, sagt er. (rüm)
Link zum ausführlichen Interview in der Kronenzeitung