Die Corona-Pandemie könnte sich auf die wohnortnahe medizinische Versorgung negativ auswirken. Das Nachrichtenportal RELATUS-MED hat die User befragt, welche Folgen Corona für die ärztliche Versorgung hat. Das Ergebnis gibt Anlass zur Sorge.
Österreichs Ärzte sind im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Krise für ihren eigenen Berufsstand skeptisch. 42 % sind der Meinung, dass Corona gezeigt habe, dass es gerade Einzelordinationen schwierig haben. Die Folge: 48 % erwarten, dass ältere Hausärzte jetzt wohl früher in Pension gehen werden und 35 % denken, dass Jungärzte jetzt noch weniger in die Einzelordination gehen werden, als davor. Der schon vor Ausbruch der Pandemie bestehende Hausärztemangel könnte sich dadurch verstärken. Die Onlineumfrage ist zwar eine Momentaufnahme und nicht zwingend repräsentativ – sie gibt aber ein Bild der Stimmung in der Ärzteschaft.
Abgefragt wurden allerdings auch Maßnahmen, die der Entwicklung entgegenwirken könnten (Mehrfachnennungen möglich). Demnach sind 42 % überzeugt, dass Primärversorgungseinheiten noch wichtiger werden. Und es braucht mehr Geld: „Hausärzte müssen für den Corona-Aufwand entschädigt werden“, sagen 52 %; „die Honorare müssen generell erhöht werden“, betonen 54 %. Mehr als jeder Zweite (51 %) glaubt zudem, dass die Telemedizin ausgebaut werden muss; 35 % stimmten für neue Jobmodelle, wie Teilzeit und 29 % wünschen sich allgemeinmedizinische Ambulanzen vor den Spitälern. (rüm)