Die niedergelassenen Ärzte sehen die Zukunft des Kassenvertrages düster. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Onlineportals RELATUS MED. Abhilfe könnten höhere Honorare und eine bessere Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen bringen, sagen sie.
Wenn die niedergelassenen Ärzte die Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Österreich mit Noten bewerten sollten, so gibt es gerade einmal eine 3,4. Und fragt man genauer nach, verfestigt sich die düstere Zukunftsprognose. Auf die Frage, ob Sie aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ihren Kassenvertrag zurücklegen beziehungsweise in Pension gehen möchten, antworten immerhin 14,4 % mit „Ja“ und weitere 27,3 % mit „Eher Ja“. In Summe überlegen damit 4 von 10 niedergelassenen Ärzten den Ausstieg. Nur 31,1 % wollen in jedem Fall weitermachen und beantworten die Frage dementsprechend mit „Nein“.
Das Onlineportal RELATUS-MED hat die User befragt, wie sie die Lage einschätzen und das Ergebnis überrascht gleich auf mehreren Ebenen. Denn bei der Frage, was es zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung braucht, wurden nicht die oft genannte ärztliche Hausapotheke (6,3 %), Primärversorgungseinheiten (11,4 %) oder mehr Wertschätzung durch die Politik (12,7 %) genannt, sondern höhere Honorare für die ärztliche Arbeit (26,8 %), eine Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen (26,6 %) und neue Arbeitszeitmodelle (16,2 %).
Die seit langem diskutierte Einführung eines Facharztes für Allgemeinmedizin begrüßen 73,1 %. (rüm)