Die Österreichische Gesundheitskasse überlegt, ärztliche Leistungen aus dem niedergelassenen Bereich künftig in Spitalsambulanzen erbringen zu lassen. RELATUS-MED hat die User des Online-Dienstes zu ihrer Einschätzung befragt.
Die Onlineumfrage ist eine Momentaufnahme und nicht zwingend repräsentativ, – sie gibt aber ein Bild der Stimmung in der Ärzteschaft – und diese ist nicht gut. Wie berichtet hatte der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Bernhard Wurzer in einem Interview angedacht, niedergelassene Aufgaben wie Vorsorge- und Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen aus dem extramuralen Bereich herauszunehmen und in den Spitalsbereich zu verlagern. Der Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger, unterstützte Wurzer mit dem Argument, dass es im niedergelassenen Bereich eine schlechte Versorgung von chronischen Patienten gibt.
74 Prozent der RELATUS-User sind nun überzeugt, dass dieser Ansatz nichts bringt und Spitalsambulanzen noch mehr belasten wird. 46 Prozent erwarten Mehrkosten für das Gesundheitssystem und 55 Prozent sind der Meinung, dass die Pläne den niedergelassenen Sektor aushöhlen würden. Umgekehrt sehen nur 12 Prozent eine „wichtige Entlastung des niedergelassenen Sektors“ und 4 Prozent eine Chance, um Kosten zu senken – Mehrfachnennungen waren möglich. (rüm)