Österreichs Ärzte sorgen sich zunehmend, dass nach dem Ende der Corona-Krise der Spardruck auch im Gesundheitswesen steigen könnte. RELATUS-MED hat die User des Online-Dienstes zu ihrer Einschätzung befragt – das Ergebnis überrascht.
Gerade in Zeiten der Krise hat sich gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes und gut ausgestattetes Gesundheitswesen ist. Im öffentlichen Diskurs werden derzeit Kürzungen im Gesundheitsbereich ausgeschlossen, selbst der Rechnungshof hat angekündigt seine bisherigen Bewertungen und Sparempfehlungen zu überdenken. Doch viele Ärzte trauen diesem Umdenken offenbar nicht. Das zeigt zumindest die wöchentliche RELATUS-Umfrage. Die Onlineumfrage ist zwar eine Momentaufnahme und nicht zwingend repräsentativ, – sie gibt aber ein Bild der Stimmung in der Ärzteschaft. Und so gehen 49 Prozent der Umfrageteilnehmer davon aus, dass der Spardruck im Gesundheitswesen und auch in der Pharmabranche zunehmen wird. 24 Prozent (Mehrfachnennungen waren möglich) gehen auch davon aus, dass zur Finanzierung der Krisenkosten künftig im Sozialbereich gespart wird.
Wirklich entspannen werde sich die Lage erst, wenn es einen Impfstoff gibt, sagen 68 Prozent der User. In jedem Fall müsse man die Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten aus Asien wieder nach Europa holen, um künftigen Krisen vorzubeugen, sagen 85 Prozent. Dass nach der Krise, alles wie vorher wird, glauben übrigens nur 14 Prozent. (rüm)