200 kassenärztliche Stellen sind derzeit unbesetzt. Das macht nicht nur den Ärzten, sondern zunehmend auch Österreichs Apotheken Sorgen. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Nachrichtenportals RELATUS.
Der Ärztemangel ist für die niedergelassenen Ärzte deutlich spürbar. Auf eine entsprechende Frage des Nachrichtenportals RELATUS wie groß das Problem ist, gaben die Leser die Note 1,9 auf einer Schulnoten-Skala. Der Ärztemangel macht aber auch den Apotheken Sorgen. Immerhin 46,3 % der Apotheken denken, dass der Ärztemangel auch sie bedroht. Ein knappe Mehrheit von 51,8 % glauben das noch nicht. Kalt lässt das Thema aber niemanden im Apothekenbereich – nur 1,6 % zeigen sich unentschlossen. Dass der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) künftig auf Primärversorgungseinheiten (PVE) setzen wird, weil er selbst als Verfechter dieser Versorgungsform gilt, glauben dennoch nur 8,6 % der Ärzte. 76,9 % hingegen sehen hier keine Bevorzugung, 14,5 % sind unentschlossen.
Ähnlich klar ist die Antwort, ob der niedergelassene ärztliche Bereich überhaupt eine Zukunft hat. Insgesamt 87,7 % der Ärzte sagen „Ja“ (63,1%) oder „Eher Ja“ (24,6 %), während 12,3 % skeptisch sind („Eher Nein“ 6,2 %; „Nein“ 6,1 %).
Skeptisch wird hingegen die diskutierte Einführung von „Gemeindeschwestern“ (Community Health Nurse) gesehen: 36,4 % halten das für eine „gute Idee“, aber 50,7 % für ein „Randthema“. Der Rest ist noch unentschlossen. Wir berichtet will der neue Gesundheitsminister noch heuer mit einem Pilotbetrieb für Community Health Nurses starten.
Eine andere Umfrage bringt ebenfalls überraschende Ergebnisse: Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek haben für den TV-Sender ATV gefragt, wem die Bevölkerung in der Corona-Pandemie vertraut. 12 % der Befragten, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, geben an, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mehr zu vertrauen, knapp ein Drittel der Befragten (31 %) und damit fast dreimal so viele schenken dem neuen Gesundheitsminister Mückstein mehr Zuspruch. 45 % – und damit knapp die Hälfte – vertrauen beiden gleich viel beziehungsweise wenig. (rüm)