Menschen, die Prostatakrebs oder Lungen- und Luftröhrenkrebs hatten, haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das zeigt nun eine neue Studie.
Wissenschaftler aus den Niederlanden und Dänemark untersuchten die Langzeitauswirkungen von Behandlungen für Krebspatient:innen. Dabei wurden über einen Zeitraum von ein bis 13 Jahren 32.757 Krebsüberlebende mit Personen ohne Krebserkrankung verglichen, die in Alter, Geschlecht, und Herkunft übereinstimmten. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die Prostatakrebs oder Lungen- und Luftröhrenkrebs hatten, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, berichtete das Deutsche Gesundheitsportal DGP.
Bei Prostatakrebs-Patienten war das Risiko um 17 Prozent erhöht, bei jenen, die Lungen- und Luftröhrenkrebs hatten sogar um 48 Prozent. Bei Letzteren blieb es auch dann erhalten, „wenn die Krebspatienten und Personen ohne Krebs durch Berechnungen so angeglichen wurden, dass sie im Ausmaß an traditionellen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen übereinstimmten“. Bei den Prostatakrebs-Überlebenden sah es anders aus: Hier hatten nur jene Patienten ein höheres Risiko, die mit Hormonen behandelt wurden und die keine traditionellen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Um die langfristige Belastung von Krebsbehandlungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit noch besser abschätzen zu können, fordern die Wissenschaftler nun weitere Studien.
Ebenfalls untersucht wurden Überlebende von Brustkrebs, Non-Hodgkin-Lymphom, Hodgkin, Darmkrebs und weißem Hautkrebs. Sie wiesen gegenüber der Kontrollgruppe ohne Krebs kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Alle Studienteilnehmer litten bei Studienbeginn nicht an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (kagr)
Service: Publikation