Eine Studie der Medizinischen Universitäten Innsbruck und München hat die Wirksamkeit eines Smartphone-Screenings in der Prävention belegt.
Bei den 5.551 Teilnehmer:innen konnte im Zeitraum von Februar 2020 bis Juli 2021 eine Verdoppelung der Diagnoserate von therapiebedürftigem Vorhofflimmern festgestellt werden, zeigt eine Studie der der Medizinischen Universitäten Innsbruck und München. Dieser wirksame „Sprung ins Digitale“ des Screenings könne künftig womöglich einige Schlaganfälle verhindern. Vor allem die Niederschwelligkeit der Technik und kontinuierliches Eigenscreening sind laut Studie für die Verdoppelung der Diagnoserate hauptverantwortlich. Das konstante Screening über mehrere Wochen und Monate sei extrem wichtig für die präzise Diagnose von Vorhofflimmern, betonte Studienleiter Axel Bauer, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Inneren Medizin III, im APA-Gespräch. „Ein einmaliges EKG ist oft nicht zielführend, weil Vorhofflimmern kommen und gehen kann und somit bei Einmalmessungen zum Teil unbemerkt bleiben kann“, hob der Kardiologe hervor.
Die digitale Strategie, für die eine bereits bestehende Smartphone-App verwendet wurde, setze zur Erhöhung der Screening-Frequenz auf absolute Einfachheit in der Anwendung. „In weniger als fünf Minuten kann sich jeder Mensch selbst checken, seine Pulswellen untersuchen und auch auswerten“, erklärte Bauer. „Die alltägliche Technik des Smartphones hat bei den Teilnehmern, die im Durchschnitt 66 Jahre alt waren, sehr gut funktioniert“, ergänzte er. Es sei durch die Studie sogar das Phänomen nachweisbar, dass ältere Personen häufiger gemessen hätten als Jüngere, erklärte Bauer, der die Studie zusammen mit Münchner Kolleg:innen durchgeführt hat. Für die Zukunft ist er von der flexiblen und großflächigen Anwendung dieser oder ähnlicher digitaler Screening-Strategien überzeugt. (red/APA)