Die Steiermark und Wien sind die ersten Bundesländer, in denen der Einsatz des elektronischen Impfpasses startet. Den ersten großen Probelauf wird es mit den bevorstehenden Corona-Impfungen geben.
In Wien und der Steiermark laufen erste Pilotprojekte für den elektronischen Impfpass an. Der e-Impfpass soll den derzeitigen Papier-Impfpass ersetzen. Alle Impfungen sollen dann in einem Impfregister erfasst werden. Der Arzt erfasst die Daten einer zu impfenden Person, danach jene des Impfstoffs und die Daten werden gespeichert. Seine erhaltenen Impfungen kann dann jeder über das ELGA-Portal einsehen. Ein Nachtragen von bestehenden Impfungen oder eine Erinnerungsfunktion sind aktuell nicht umgesetzt aber zukünftig vorgesehen. Dank einer Erinnerungsfunktion kann man aber keine Impfung mehr vergessen – dieses Service ist zwar erst in der nächsten Ausbaustufe des e-Impfpasses vorgesehen, für die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) überwiegen die Vorteile des e-Impfpasses aber schon jetzt: „Wir gehen impfen – was haben wir nicht mit: unseren Impfpass. Entweder haben wir ihn vergessen oder wir finden ihn nicht, und wenn es elektronisch hinterlegt ist, kann ich in die Gesundheitsakte ELGA hineinschauen. Dann habe ich meinen Impfstatus und alle Impfungen, die in Zukunft stattfinden werden, sind im elektronischen Impfpass eingetragen.“
„Die Inbetriebnahme des elektronischen Impfpasses in Wien und der Steiermark kommt jetzt vor der Corona-Impfung zum richtigen Zeitpunkt und legt die Grundstein für einen sicheren Ablauf des Wirtschaftsgeschehens“, sagt auch der ehemalige Hauptverbandsvorsitzende Alexander Biach, Direktor-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Wien und Themenverantwortlicher für die Gesundheitsmetropole Wien zur Bedeutung des Starts des elektronischen Impfpasses für die Menschen und den Wirtschaftsstandort. In der Praxis werde es so sein, dass alle Impfungen wie gegen Masern, FSME, Grippe oder eben COVID-19 behördlich über die e-Card in die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) eingetragen werden. Sollte im Alltag der Nachweis einer Impfung zum Beispiel bei Auslandsreisen oder bei Veranstaltungsbesuchen notwendig sein, wird dieser über den etwa am Handy herzeigbaren e-Impfpass möglich sein. Aktuell werden in Wien schon die Grippeimpfungen im elektronischen Impfpass erfasst.
Biach verweist auch auf ein Jubiläum: Den Beginn für die Digitalisierung im Gesundheitssystem machte nach langen Diskussion im Dezember 2005 die Ausgabe der ersten e-Card an alle Versicherten in Österreich. Der Krankenschein hatte ausgedient. Seither steht das e-Card-System mit einem 7 mal 24 Stunden Betrieb als hochsicheres Datennetzwerk für rund neun Millionen Versicherte, Ärzte, Apotheken sowie Einrichtungen im Gesundheitswesen zur Verfügung. Seit rund einem Jahr wird die neue Generation der e‐Card mit Fotos der Versicherten ausgegeben. „Schritt für Schritt wurden Papierprozesse durch elektronische Lösungen ersetzt. Das erleichterte den Alltag der Menschen und jenen der Arbeitgeber“, sagt Biach. (red)