Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat am Dienstag eine corona-kritische Ärztin entlassen. Die Frau war mehrfach – bei Demonstrationen und Fernsehdebatten – aufgetreten und hatte sich öffentlich gegen die Maßnahmen der Regierung gestellt.
Die KAGes hatte die Medizinerin vergangene Woche dienstfrei gestellt und für Montag einen Gesprächstermin angesetzt. Zu diesem war die Ärztin aber nicht erschienen, ebenso auch nicht zum Ersatztermin am Dienstag. Deshalb sei die KAGes gezwungen, „eine Würdigung der Vorwürfe ohne Stellungnahme der Ärztin vorzunehmen“. Bereits im Sommer hatte es eine Ermahnung gegeben. Eine neu dazugekommene Patientenbeschwerde habe im Gegensatz zu damals nun aber direkt einen Vorfall am Arbeitsplatz betroffen. „Dieses Verhalten hat das Vertrauen in die Mitarbeiterin nachhaltig erschüttert, weshalb von Seiten des Dienstgebers die Entlassung und somit die sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses ausgesprochen wurde“, so die KAGes in einer Aussendung.
Die Ärztin sei der Meinung, die Schutzmasken, die vor einer Übertragung des Coronavirus schützen sollten, hätten nur den Sinn, die Bürger zu demütigen, berichtet die APA. COVID-19 stelle keine Gefahr für einen großen Anteil der Bevölkerung dar. Der beste Infektionsschutz sei ihrer Einschätzung nach ein ordentlicher Arbeitnehmerschutz: Wer krank ist, soll einfach zu Hause bleiben. Die Frau war zuletzt für die SPÖ im Gemeinderat einer Grazer Umlandgemeinde, ehe sie aus der Partei austrat und als „wilde“ Mandatarin in der Gemeindestube verblieb. (APA)