Die Medizinische Universität Innsbruck hat die Zusage zur Finanzierung einer Stiftungsprofessur für Allgemeinmedizin erhalten. Das Land Tirol und die Sozialversicherung werden mit insgesamt 160.000 Euro dafür aufkommen. Eingebettet sein wird die Professur im neuen Institut für Allgemeinmedizin.
Das Land und die Sozialversicherung werden für die Professur und das Personal des Instituts aufkommen, führte der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, aus. 100.000 Euro seien „als Startkapital“ für die Professur vorgesehen, weitere 60.000 Euro für wissenschaftliche Mitarbeiter, sagte Arno Melitopulos, Landesstellenleiter der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Ab dem Wintersemester 2020/2021 soll der Lehrstuhl bereits besetzt sein. Das Institut selbst wurde schon vor einem halben Jahr gegründet und sei nun „startklar“, hieß es. Außerdem soll es im Rahmen des Diplomstudiums für Humanmedizin ein sogenanntes Ergänzungs- und Erweiterungsstudium für Allgemeinmedizin im Ausmaß von mindestens 30 ECTS geben.
Viele Medizinstudierende hätten bereits vor Beginn des Studiums den Entschluss gefasst, Allgemeinmediziner zu werden. Die Herausforderung sei es, dass sie „während des Studiums nicht das Interesse verlieren“, berichtete Peter Loidl, Vizerektor der Universität. Zusätzliche Studienplätze werde es durch das neue Angebot aber nicht geben, stellte Loidl klar. „In der Bevölkerung gibt es eine hohe Anerkennung für Allgemeinmediziner“, stellte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fest. Diese Anerkennung wolle man durch diese Maßnahmen auch unter den Studierenden erhöhen, meinte er. Von 321 Kassenstellen für Allgemeinmediziner seien sechs offen. Platters Erwartungshaltung ist, dass es in den nächsten fünf Jahren keine unbesetzten Stellen mehr geben wird. Zur Attraktivierung würden auch die Lehrpraxen beitragen, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Im Jänner 2020 gab es in Tirol 37 aktive Lehrpraxen mit 52 Praktikanten, berichtete er. (APA)