Die Gewerkschaft hat nach der ergebnislosen fünften Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu Warnstreiks aufgerufen. Die Klienten sollen von den Streiks jedoch keinen Schaden nehmen.
Am Dienstag laufen die Protestmaßnahmen langsam an, für Mittwoch ist der Höhepunkt geplant. Am Dienstag streikten nur einzelne Betriebe, teilte die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) mit. So gebe es zum Beispiel in einer Wohneinrichtung in Oberösterreich kaltes statt warmem Essen, zudem werde die Wäsche nicht gewaschen, hieß es. Am Mittwoch soll es dann zum Streik-Höhepunkt kommen. Mehrere Mitarbeiter von verschiedenen Betrieben werden ihre Arbeit niederlegen und am Nachmittag zu einer öffentlichen Streikversammlung vor dem Sozialministerium kommen. Die streikenden Mitarbeiter stammen unter anderem von der Lebenshilfe Wien, von den Wiener Sozialdiensten, vom Arbeiter-Samariter-Bund sowie von der Sucht- und Drogenkoordination Wien. Die Arbeit soll überall dort niedergelegt werden, wo keine dringenden Fälle zu behandeln sind, hieß es bei den Arbeitnehmervertretern.
Die Gewerkschaften GPA-djp und vida drängen in den seit Wochen dauernden KV-Verhandlungen auf eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber sehen diese Forderung als nicht machbar an. Während die Arbeitnehmer in dieser Woche streiken, bereiten sich die Arbeitgeber auf die nächste Verhandlungsrunde am kommenden Montag vor. „Wir denken alle Optionen noch einmal durch“, sagte Walter Marschitz, Verhandlungsführer der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) auf Arbeitgeberseite. „Vielleicht gibt es noch den einen oder anderen Verhandlungsansatz.“ Er hofft, dass sich die Gewerkschaft bei ihrer Forderung nach einer 35-Stunden-Woche für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich doch noch bewegt. Im Moment sieht er das Verlangen als nicht machbar an, weil dadurch der Personalmangel im Pflegebereich noch verschärft werden würde. (APA/red)