Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Privatspitäler stocken. Jetzt droht endgültig ein Warnstreik. Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen geben sich gegenseitig die Schuld.
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 10.000 Beschäftigten in den Privatkrankenanstalten stocken neuerlich. Auch die sechste Runde am Montag ist ergebnislos verlaufen. Die Gewerkschaft vida hat einen österreichweiten dreistündigen Warnstreik für den 14. Februar angekündigt. Die Arbeitgeber warfen ihrerseits der Gewerkschaft vor, „keinerlei Verhandlungsbereitschaft“ gezeigt zu haben.
vida-Chefverhandler Harald Steer sah dies freilich anders: „Die Arbeitgebervertreter haben erneut kein wertschätzendes Angebot vorgelegt – und das, obwohl wir ihnen entgegengekommen sind“, teilte er in einer Aussendung mit. Das Angebot liege weiter nur bei einem monatlichen Mindesteinkommens-Plus von 175 Euro. Das sei „weit weg von unseren Vorstellungen“, würde damit doch nicht einmal die Inflation ausgeglichen. Die vida-Grundforderung beträgt, so Steer, 500 Euro monatlich plus. Ein Warnstreik sei also unvermeidbar, meinte der Arbeitnehmervertreter.
Der Verband der Privatkrankenanstalten Österreichs hielt dem per Aussendung den Vorwurf „mangelnder Verhandlungsbereitschaft“ entgegen, der „letztendlich zu Lasten der Mitarbeiter:innen in den privaten Krankenanstalten“ gehe. Man sei bereit gewesen, „die bisherigen Angebote sogar verbessert umzusetzen“, erklärte Verbands-Verhandlungsführer Stefan Günther. „Im Sinne der Mitarbeiter:innen unserer Mitgliedsbetriebe bedauern wir diesen erneuten Abbruch durch die vida zutiefst. Damit wurde ein Abschluss erneut auf unbestimmte Zeit verschoben, was letztendlich zu Lasten der Beschäftigten geht“, betonte er Arbeitgeber-Vertreter. (red/APA)