Studie: Spitalskeime in österreichischen Badeseen gefunden

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Experten haben antibiotikaresistente Bakterien landesweit in Seen gefunden. Bedenklich sei das für Säuglinge, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.

In einigen öffentlichen, gut frequentierten Badegewässern Österreichs fanden Wiener Experten gefährliche Krankenhauskeime, gegen die kein Antibiotikum hilft. Für die meisten Menschen wäre dies nicht bedenklich, bei Säuglingen, älteren Menschen und Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem sei jedoch Vorsicht angebracht, erklären sie. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift „Die Bodenkultur“. Ein Team vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien hat landesweit Badestellen nach multiresistenten Keimen abgesucht, gegen die übliche Antibiotika nicht mehr wirken und die daher kaum behandelbar sind. Pro Bundesland wurden in drei Seen und Staubereichen, die als „EU-Badegewässer“ deklariert sind, Proben entnommen – also insgesamt in 27 der 263 offiziellen EU-Badegewässer in Österreich.

„Wir haben Gewässer beprobt, bei denen man am ehesten davon ausgehen kann, solche Keime zu finden“, sagt der Humanmediziner Franz Allerberger (AGES). Die Ergebnisse würden daher den schlimmstmöglichen Fall aufzeigen. In vier Badegewässern fanden die Experten multiresistente Bakterien, und zwar im Stausee Forchtenstein im Burgenland, im Ossiachersee in Bodensdorf in Kärnten, im Donau Altarm Greifenstein in Niederösterreich und im Bregenzer Wocherhafen in Vorarlberg. 92 Prozent der antibiotikaresistenten Keime bei Patienten stammen laut Untersuchungen aus der Humanmedizin, die restlichen acht Prozent kommen aus der Viehzucht, sagte Allerberger. Deswegen sollten die Ärzte den derzeit unnötig hohen Antibiotika-Verbrauch reduzieren. In Österreich geschah dies in den vergangenen Jahren überhaupt nicht, obwohl laut der europäischen Seuchenbehörde ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten) ein Drittel bis die Hälfte eingespart werden könnte, ohne die medizinische Versorgung zu verschlechtern. (APA)

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