Eine Studie der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Graz analysiert, wie zufrieden die Bevölkerung in Österreich mit dem Gesundheitssystem ist.
Laut einer groß angelegten Studie der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Graz sind 70 % mit dem österreichischen Gesundheitssystem im Großen und Ganzen zufrieden, mehr als 80 % vertrauen ihren Ärzt:innen. Fast ein Drittel sieht allerdings eine Notwendigkeit für einen Umbau und geänderte Arbeitsbedingungen. Jede fünfte befragte Person spricht den Personalmangel, insbesondere im Bereich der Kassenärzt:innen und beim Pflegepersonal an. Genauso oft werden eine bessere Honorierung und bessere Arbeitsbedingungen für Kassenärzt:innen, Allgemeinmediziner:innen sowie Pflegepersonal genannt.
Auch spannend, aber nicht weiter überraschend: Personen mit einer Zusatzversicherung sind eher vom Funktionieren des Gesundheitssystems überzeugt (73 %) als jene ohne Zusatzversicherung (68 %). Das zeigt sich auch bei dem Wunsch nach Veränderungen: Jeweils 12 % der Antworten betrafen hier einerseits den Abbau der Zweiklassenmedizin und andererseits den Ausbau und die Vereinheitlichung von medizinischen Leistungen. Darüber hinaus wurde sowohl der Wunsch nach mehr Zeit für die Patient:innen als auch die langen Wartezeiten für Termine angeführt. Auf die Frage, wie sich Befragte über Gesundheitsthemen informieren, werden Ärzt:innen von einem Viertel als häufigste Informationsquelle genannt. Das Internet bzw. digitale Suchmaschinen folgen mit 21 % an zweiter Stelle. Für die Studie wurden 2.571 Online-Interviews im Zeitraum 2.–16. März 2022 durchgeführt. Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75+ Jahren. (kagr)