Deutschland stehe vor einem gravierenden Ärztemangel, warnt der dortige Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Es fehlen 50.000 Ärzt:innen. Rund 3.000 sind in Österreich.
Der deutsche Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt die Bevölkerung vor großen Lücken in der medizinischen Versorgung. „Wir haben 50.000 Ärztinnen und Ärzte in den vergangenen zehn Jahren nicht ausgebildet. Daher werden uns in den nächsten Jahren flächendeckend die Hausärztinnen und Hausärzte fehlen“, sagte er am Sonntag in einem Politikformat der Fernsehanstalt ARD. Den künftigen Mangel könne man sich noch gar nicht richtig vorstellen, warnte er. Er will damit gegensteuern, dass vor allem Vergütungsobergrenzen für Hausärzt:innen wegfallen und diese damit besser verdienen.
Viele Ärzt:innen sind aber letztlich aus diesen Gründen auch ins Ausland – und da vor allem in die Nachbarländer wie die Schweiz oder Österreich – gegangen. Laut der aktuellen Ärztestatistik der Österreichischen Ärztekammer arbeiten in Österreich insgesamt rund 47.700 Ärzt:innen, knapp über 7.000 davon aus dem Ausland. Die Mehrheit der Ärzt:innen anderer Nationalität kommt aus Deutschland, nämlich rund 3.000 Ärzt:innen – sie machen damit rund 6,3 Prozent der Ärzt:innenschaft in Österreich aus. Sollte sich ein Teil davon entscheiden, zurück nach Deutschland zu gehen, könnte das auch für Österreich problematisch werden, da hierzulande ebenfalls Hausärzt:innen fehlen. (red)