Umfrage zeigt: Ärzte geben der EU die Schuld am Impfchaos

Corona Impfung

57,8 % der Ärzte denken, dass die Debatte über Lieferprobleme bei Corona-Impfstoffen dem Image der Industrie schadet. Die Schuld am Chaos geben sie aber der EU. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Onlineportals RELATUS MED.

Österreichs Ärzteschaft geht nicht mehr davon aus, dass bis zum Beginn des Sommers eine Durchimpfungsrate von 70 % erreichen lässt. 82,5 % glauben, dass sich das nicht mehr ausgeht. 63,2 % denken sogar, dass noch eine Infektionswelle und ein neuer Lockdown kommen werden(Mehrfachantworten waren möglich). Das Nachrichtenportal RELATUS MED hat die Leser befragt, wie sie die Lage einschätzen. Für die Corona-Performance der Bundesregierung gibt es nur noch die Schulnote 3,8.

Schuld am Chaos und den Engpässen bei Corona-Impfstoffen ist nach Ansicht der Pharmazeuten aber vor allem die EU-Kommission. 51,1 % sind der Meinung, dass die EU nur auf den Preis und nicht die Lieferfähigkeit geachtet hat. 47,7 %  sehen den Grund aber auch in den zu geringen Produktionskapazitäten innerhalb Europas.

 

Dass die Industrie zu spät mit der Produktion begonnen hat, wie die EU argumentiert, glauben aber nur 5,8 der heimischen Ärzte. Umgekehrt denken allerdings 37,2 %, dass die EU im Vorjahr zu spät mit den Verhandlungen mit der Industrie begonnen hat. Wehrmutstropfen für die Industrie: die Ärzte sind der Ansicht, dass die Diskussion über die Engpässe vor allem dem Image der Industrie schadet – immerhin 57,8 % sind davon überzeugt. Der Bonus, den sich die Industrie durch die rasche Entwicklung der Impfstoffe erarbeitet hat, scheint somit dahin. (rüm)