Die von vielen Experten, IT-Konzernen und Consultern propagierte Digitalisierung des Gesundheitswesens stößt bei Ärzten auf Skepsis. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Newskanals RELATUS MED.
Die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens bekommt von der Ärzteschaft in Österreich gerade einmal die Schulnote 2,9. 43,9 % sehen die Entwicklung als Chance, immerhin 34,5 % sehen sie aber als Risiko und 21,6 % sind noch unsicher, was sie davon halten sollen. Das zeigt eine aktuelle RELATUS-MED-Umfrage.
Sorge macht den Ärzten vor allem der Datenmissbrauch (69,7 %). 57,6 % sehen einen abnehmenden Schutz der Privatsphäre, 54,5 % glauben, dass die Versicherungen Patienten dadurch kontrollieren. 51,5 % denken zudem, dass Patienten durch Internetangebote und digitale Diagnosetools verunsichert werden. (Mehrfachantworten möglich, n = 100)
Spannend: Nur 12,1 % erwarten, dass durch digitale Angebote die Beschäftigten im Gesundheitssystem entlastet werden, 33,8 % sehen hingegen mehr Bürokratie auf sie zukommen. Gefragt nach den Chancen der Digitalisierung sehen 47,2 % mehr Präventionsmöglichkeiten, 45,5 % bessere Therapien durch Datennutzung, 39,4 % eine bessere Versorgung durch Monitoring und 30,3 % eine leichtere Versorgung von Menschen, die zu Hause sind, an leichtere Diagnosen glauben hingegen nur 23,7 %. (rüm)