In Österreich sinkt die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, zeigt eine Gallup-Umfrage. Eine andere Umfrage belegt, dass Österreich in Sachen Corona-Strategie tief gespalten ist.
Nur jeder Fünfte (22 %) will sich aktuell sicher immunisieren lassen, jeder Vierte (27 %) zumindest wahrscheinlich. Gleichzeitig steigt aber die Angst der Österreicher, sich mit dem Coronavirus anzustecken: 60 % der Menschen befürchten, dass man selbst oder dass ein Familienmitglied infiziert werden könnte, ergab eine Gallup-Umfrage. Parallel wird keine rasche Verbesserung der Situation erwartet: Ganze 82 % der Menschen rechnen damit, dass sich die Lage noch verschlechtern (18 %) oder bestenfalls so bleiben wird, wie sie ist (64 %). Die Angst vor einer Ansteckung ist seit Anfang Oktober deutlich gestiegen. Damals äußerte sich nicht einmal jeder Zweite (45 %) besorgt, Anfang Dezember lag der Wert bei 60 %.
Die Bereitschaft zur Impfung war in der zweiten Novemberhälfte in Österreich am größten. Ein Viertel der Österreicher (25 %) gab damals an, sich sicher impfen zu lassen, ein weiteres Drittel (31 %) zumindest wahrscheinlich. Gestiegen ist die Skepsis seither vor allem bei den Frauen: Vor einem Monat lag die Impfbereitschaft noch bei 48 %, nun sank dieser Wert auf 38 % ab. Massiv abgefallen ist auch das Vertrauen der Menschen in die Maßnahmen der Bundesregierung. Im März waren noch 91 % der Bevölkerung der Ansicht, dass die Regierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus richtig agiert, jetzt ist es nur noch jeder Zweite (49 %), wobei die ÖVP eine um Nuancen bessere Bewertung erhält als die Grünen. Bonus für die Opposition ist das aber keiner, denn auch diese Parteien haben im Zusammenhang mit Corona an Vertrauen verloren. Die Umfrage des Gallup Instituts wurden in Österreich von 3. bis 10. Dezember durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen über 16 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.
Eine andere Umfrage zeigt, dass sich beim Thema Corona offenbar zwei konträre Lager gebildet haben. 46 % halten die Covid-19 Impfstoffe für sicher, 41 % dagegen nicht, hat das Linzer Meinungsforschungsinstitut market in seiner aktuellen Umfrage ermittelt. 41 % der Befragten haben in den vergangenen Monaten generell den Eindruck gewonnen, dass die Debatte über Corona im Land einseitig geführt werde. Vor allem die Männer (48 %) beurteilten das so. Bei den Frauen betrug dieser Anteil 35 %. Insgesamt meinten 36 % der Österreicher, die Diskussion würde offen verlaufen. Der Rest enthielt sich einer Beurteilung. Das Institut hat am 15. und 16. Dezember 1.000 Österreicher ab 16 Jahre in einer repräsentativen Studie online befragt. (APA/red)