Mehr als 140.000 Menschen starben 2018 an Masern – Säuglinge und Kleinkinder sind am stärksten gefährdet, warnen die Gesundheitsbehörden. In Österreich gab es heuer laut Gesundheitsministerium 148 Masern-Fälle – im Vorjahr waren es 77 Fälle.
Neuen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des United States Centers for Diseases Control and Prevention (CDC) zufolge starben 2018 weltweit mehr als 140.000 Menschen an Masern. Die meisten Todesfälle wurden bei Kindern unter 5 Jahren festgestellt. Säuglinge und Kleinkinder sind am stärksten von Maserninfektionen bedroht. Jüngst veröffentlichte Erkenntnisse zeigen, dass die Infektion mit dem Masern-Virus weitere langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Das Virus schädigt das Gedächtnis des Immunsystems für Monate oder sogar Jahre nach der Infektion. Diese „Immunamnesie“ macht die Überlebenden anfällig für andere potenziell tödliche Krankheiten wie Grippe oder schweren Durchfall, indem sie die Immunabwehr des Körpers reduziert.
Das Hauptproblem: seit fast einem Jahrzehnt stagnieren die Impfraten weltweit. WHO und UNICEF schätzen, dass 86% der Kinder weltweit die erste Dosis Masernimpfstoff über die Routineimpfdienste ihres Landes im Jahr 2018 erhielten und weniger als 70% die zweite empfohlene Dosis. Weltweit ist die Abdeckung mit Masernimpfstoff nicht ausreichend, um Ausbrüche zu verhindern. Die WHO empfiehlt in jedem Land und allen Gemeinden eine 95%ige Impfrate mit zwei Dosen Masernimpfstoff, um die Bevölkerung vor der Krankheit zu schützen. (red)