Rund 5.500 Brustkrebs-Neuerkrankungen werden pro Jahr in Österreich registriert. Dazu sollen Vorsorgeangebote ausgebaut und stärker beworben werden, sagt Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP).
Brustkrebs ist mit 29 Prozent die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Frauen. In Sachen Krebs-Todesursachen liegt Brustkrebs nach Lungenkrebs an zweiter Stelle. Bis 2030 soll keine Frau mehr an Brustkrebs sterben, erklärte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) anlässlich einer Pressekonferenz in Wien. Dazu wurde das „Memorandum Brustkrebs 2030“ präsentiert. Ziel sei, Schritt für Schritt die Mortalität von Brustkrebs zu senken. „Ich möchte Frauen ermutigen, die Vorsorgemöglichkeiten wahrzunehmen und regelmäßig am kostenlosen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm teilzunehmen“, sagte Raab. Sie habe „große Hoffnung, dass bis 2030 keine Frau mehr an Brustkrebs sterben muss.“
Bis dahin sei es noch ein langer Weg, meinte Marija Balic, Vizepräsidentin der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group ABCSG. Therapeutische Innovationen würden aber dazu beitragen, der Vision mit 100-prozentiger Heilung ein Stück weit näher zu kommen. Ein essenzieller Faktor ist und bleibt die frühe Diagnose: Seit 2014 steht in Österreich das niederschwellige Vorsorge- und Screening-Programm „früh erkennen“ zur Verfügung. Lag die altersstandardisierte Mortalität 1995 noch bei 46 Sterbefällen pro 100.000 Frauen, konnte diese bis 2018 auf 32 gesenkt werden. Die Initiative „früh erkennen“ von Bund, Sozialversicherung, Ländern und Ärztekammer beinhaltet eine kostenlose Untersuchung für Frauen von 45 bis 69 alle zwei Jahre; zwischen 40 und 44 bzw. ab 69 kann man sich aktiv ebenfalls anmelden. Wenn auch selten, auch Männer können an Brustkrebs erkranken. In Österreich ungefähr 50 pro Jahr. Zu 99 Prozent sind und bleiben Frauen betroffen. Bis zu sechs von 1.000 Frauen würden durch diese Maßnahmen vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt. (red/APA)