Das EU-Parlament will den Zugang zu personenbezogenen Gesundheitsdaten erleichtern. Die Abgeordneten fordern mehr Mitsprache für Patient:innen und Opt-out-Systeme.
Die Abgeordneten des EU-Parlaments haben sich auf ihre Position zum EU-Gesundheitsdatenraum geeinigt. Ziel ist, den Zugang zu personenbezogenen Daten zu erleichtern und einen sicheren Datenaustausch zu fördern. Patient:innenkurzakten, elektronische Verschreibungen, medizinische Bilder sowie Laborergebnisse sollen in allen EU-Ländern über eine digitale Plattform abgerufen werden können.
Die Abgeordneten fordern mehr Mitspracherechte für Patient:innen bei der Verwendung ihrer Daten durch Gesundheitsdienstleister. Sie schlagen ein Opt-out-System für die Sekundärnutzung der meisten Gesundheitsdaten vor. In Österreich hatte es jüngst die Befürchtung gegeben, dass die Opt-out-Option bei der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA durch die neue EU-Regelung ausgehebelt werden könnte. Dies scheint nun aber vom Tisch zu sein.
Patient:innen, deren Daten elektronisch gespeichert werden, sollen mit der neuen Verordnung auch in einem anderen EU-Land leichter auf diese Daten zurückgreifen können. Sie können sie auch dem medizinischen Personal dort zur Verfügung stellen. Gleichzeitig sieht der Vorschlag vor, dass einige der Daten in anonymisierter Form für Forschungszwecke genutzt werden können. (red)