Weltgesundheitstag am 7. April: Das fordern ÖGK, WHO und Industrie

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Der diesjährige Weltgesundheitstag am 7. April steht ganz im Schatten der Covid-19-Pandemie. Zahlreiche Organisationen fordern nun, den Spardruck der vergangenen Jahre hinter sich zu lassen und die Versorgung auch nach der Krise zu stärken.

„Der Weltgesundheitstag fällt dieses Jahr in eine Zeit, die uns die Bedeutung körperlicher und geistiger Gesundheit sowie die Wichtigkeit einer bestmöglichen Versorgung besonders bewusst machen. Dank dem engagierten und hoch professionellen Zusammenwirken aller in den Gesundheitsberufen tätigen Personen werden wir diese Herausforderung meistern“, sagt ÖGK-Obmann Matthias Krenn. Für seinen Stellvertreter Andreas Huss sind die Stärken des Gesundheitssystems in diesen Tagen entscheidend. „Lange war nicht so sichtbar wie heute, dass die eigene Gesundheit nicht nur vom eigenen Verhalten abhängt, sondern auch sehr stark davon, wie gut und solidarisch das Gesundheitssystem ist.“ Huss fordert einen stärkeren Fokus auf Gesundheitsförderung: „Die Apologeten des ‚Sparens im System’ müssen in diesen Tagen viele ihrer Empfehlungen der letzten Jahre revidieren und das ist richtig so.“ Huss ist die Aufwertung der Pflegeberufe wichtig, „die viel mehr verdienen, als nur beklatscht zu werden: moderne Ausbildung, bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung.“ Als Ziel definiert Krenn, „das Gesundheitsbewusstsein zu erhöhen, Krankheiten zu vermeiden und die Zahl der gesunden Lebensjahre zu steigern.“

Krenn hebt die Leistungen der ÖGK hervor: „Wir leisten mit unseren Maßnahmen und Serviceangeboten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Gesundheit. In guten wie in schlechten Zeiten, 365 Tage im Jahr: Unsere Versicherten können stets auf uns zählen.“ Um den Versicherten den Zugang zu Leistungen zu erleichtern, wurden von der ÖGK zahlreiche Maßnahmen getroffen. Papierrezepte sind für die Dauer der Pandemie nicht notwendig, Ärzte können Medikamente telefonisch verschreiben und Rezepte via e-Medikation, E-Mail oder Fax an Apotheken übermitteln. Auch telemedizinische Behandlungen werden ermöglich und sich verrechenbar.

Die WHO zollt anlässlich des Weltgesundheitstages Krankenschwestern und Pflegern Respekt. „Pflegekräfte sind das Rückgrat jedes Gesundheitssystems. Heute finden sich viele davon an vorderster Front im Kampf gegen Covid-19“, sagte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus. Weltweit fehlen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber 5,9 Millionen professionelle Krankenschwestern und Pfleger. Das geht aus einem Bericht der UN-Organisation hervor, der am Dienstag in Genf anlässlich des Weltgesundheitstages veröffentlicht wurde. Derzeit arbeiten demnach 27,9 Millionen Menschen in Pflegeberufen, nur 19,3 Millionen davon sind auch in diesen Berufen ausgebildet. 90 Prozent der Pflegekräfte sind laut dem Bericht weiblich. „Engpässe beim Pflegepersonal kosten Leben“, sagte Howard Catton, Geschäftsführer des Weltbundes für Krankenschwestern und Krankenpfleger. „Die Sterberaten sind überall da höher, wo es zu wenig Krankenschwestern und Pfleger gibt.“ Die Länder sollten daher auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für diese Berufsgruppe ernster nehmen.

Auch der österreichische Pharmaverband Pharmig stellt die Rolle und Verantwortung von Gesundheits- und Krankenpflegekräften in den Vordergrund. Aus Pharmig-Sicht spielt das Pflegepersonal gerade in der Arzneimittelentwicklung und im Umgang mit Medikamenten eine entscheidende Rolle. „Das beste Arzneimittel nützt nichts, wenn es nicht korrekt eingenommen wird. Oftmals sind es die Pflegekräfte, die hier wertvolle Arbeit leisten. Ebenso ist ihr Beitrag im Zuge klinischer Arzneimittelprüfungen von unschätzbarem Wert“, sagt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog. (red)